Finanzbildung bringt Freiheit

Einladung zur bank99 Studienpräsentation: Finanzbildung in Österreich am Prüfstand
Eine neue Studie der bank99 zeigt: Finanzwissen ist der Schlüssel zu Unabhängigkeit – doch es fehlt an Grundlagen.

Die bank99 ließ im März 2025 über marketmind 1.022 Personen ab 16 Jahren zu ihrem Finanzwissen befragen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für Österreich – und sie offenbaren ein klares Defizit: Zwar halten 94 Prozent finanzielle Unabhängigkeit für wichtig, aber nur rund die Hälfte fühlt sich tatsächlich unabhängig. Männer (59 Prozent) erreichen dieses Ziel häufiger als Frauen (47 Prozent). Besonders besorgniserregend: 28 Prozent der Frauen geben an, gerade einmal ihre Grundausgaben decken zu können. Patricia Kasandziev, Vorstandsmitglied der bank99, sieht dringenden Handlungsbedarf: „Finanzielle Unabhängigkeit ist nicht nur ein persönliches Ziel, sondern eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Gerade in Karenz oder Teilzeit sollten etwa Pensionssplitting-Optionen genutzt werden. Frauen dürfen ihre finanzielle Unabhängigkeit nicht dem Zufall überlassen.“

Wissen entscheidet

Zwar schätzen 74 Prozent der Befragten ihren Umgang mit Geld positiv ein, doch nur 39 Prozent bewerten ihr Finanzwissen als gut. Männer neigen zur Überschätzung, Frauen zur Unterschätzung – tatsächlich schnitten beide Geschlechter in einem Wissenstest schwach ab: Über ein Drittel konnte nur die Hälfte der Fragen mehr oder weniger richtig beantworten. Erst bei Uni- oder FH-Abschlüssen steigt das Wissen signifikant.
Dabei ist Finanzbildung entscheidend: Wer sich gut auskennt, trifft sicherere Entscheidungen (87 Prozent), ist motivierter zur Verbesserung (94 Prozent) und kann Investitionen besser planen (86 Prozent). Menschen mit geringerem Wissen fehlt oft das Vertrauen in ihre Fähigkeiten. Barbara Potisk-Eibensteiner, Finanzvorständin der Post, fordert: „Finanzwissen darf kein Privileg für Akademiker sein. Es muss frühzeitig und flächendeckend vermittelt werden.“

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Lernen im Alltag

Finanzbildung beginnt nicht beim Aktienkauf, sondern bei einfachen Dingen: Konsumverhalten, Disziplin, Geldmanagement. Als wichtigste Quelle gilt nach wie vor die Familie (49 Prozent), gefolgt von „Learning by Doing“ (39 Prozent) und Banken (32 Prozent). Besonders Babyboomer und Alleinerziehende vertrauen auf ihre Hausbank – doch viele finden bestehende Angebote zu kompliziert (26 Prozent) oder kennen sie gar nicht (22 Prozent). Die bank99 sieht hier einen klaren Auftrag: „Wir müssen lebensnahe Angebote schaffen, die alle ansprechen“, so Kasandziev. Die Bank setzt dabei auf Verständlichkeit, einfache Produkte und eine klare Sprache. Nur 8 Prozent nutzen Social Media zur Finanzbildung – bei der Generation Z sind es immerhin 21 Prozent. 
Ein weiteres Hindernis ist die Sprachlosigkeit: 22 Prozent vermeiden es, über Geld zu sprechen – Männer häufiger als Frauen. Dabei zeigen gerade junge Menschen Offenheit: 60 Prozent sprechen monatlich mit der Familie, 40 Prozent mit Freunden über Finanzen. Gespräche über Geld sind oft mit Unsicherheit behaftet, obwohl sie eine wichtige Voraussetzung für finanzielle Bildung sind.  19 Prozent schämen sich für fehlendes Wissen – auch das bremst Gespräche und Lernen. Kasandziev bringt es auf den Punkt: „Geld darf kein Tabuthema sein. Denn wer über Geld spricht, versteht es besser – und lebt unabhängiger.“

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