Stabilität durch Qualität und Diversifikation

Wolfgang Ules
Qualität und Diversifikation

Das Anlagejahr 2026 könnte von Extremen bestimmt werden. Besonders auffällig sind aktuell die hohen Bewertungen an den US-Börsen, allen voran im Technologiesektor. Historisch betrachtet folgten auf solche Bewertungsniveaus entweder außergewöhnlich starke, oder besonders schwache Aktienjahre – nur durchschnittliche Renditen blieben die Ausnahme. 

Hinzu kommt die zunehmende Konzentration im US-Aktienmarkt: Die zehn größten Unternehmen machen inzwischen über 40 Prozent des S&P 500 aus, während sich die übrigen 490 Titel die restlichen 60 Prozent teilen. 

Diese Ballung auf wenige Tech-Giganten, die maßgeblich von der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz profitieren, ist historisch einzigartig und birgt Risiken.

Auch die US-Wirtschaft steht an einem Scheidepunkt. Während robuste Konsumausgaben und kräftige Investitionen der Unternehmen auf eine weiterhin starke Konjunktur deuten, zeigen sich erste Schwächen am Arbeitsmarkt und auch die US-Zölle könnten sich noch als Belastungsfaktor für die US-Wirtschaft herausstellen.

Angesichts dieser Gemengelage ist es ratsam, bei der Kapitalanlage für 2026 auf Qualität zu setzen. Unternehmen mit soliden Bilanzen, widerstandsfähigen Geschäftsmodellen und klarer Marktführerschaft bieten auch in turbulenten Zeiten Perspektiven für nachhaltiges Wachstum. 

Die Gewinner der vergangenen Jahre könnten hingegen künftig unter Druck geraten. Zudem bieten die erwarteten Zinssenkungen in den USA neue Chancen am Anleihemarkt. Trotz der Skepsis vieler Anleger, die nach dem Jahr 2022 Anleihen eher gemieden haben, lohnt sich ein Blick auf diese Anlageklasse. 

Sinkende Leitzinsen erhöhen die Attraktivität von Rentenpapieren, da Kursgewinne möglich werden und das Risiko im Portfolio besser verteilt werden kann.

Insgesamt empfiehlt sich für das Anlagejahr 2026 eine flexible, breit gestreute Strategie: Die Mischung aus Qualitätsaktien und ausgewählten Anleihen legt das Fundament.

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