Regelbasierte Prozesse
Von Martin Mühl
Das „Trendfolge System” unterscheidet ARTS von anderen Unternehmen. Worum geht es dabei im Kern?
Leo Willert: Im klassischen Fondsmanagement beruhen Anlageentscheidungen oft auf der persönlichen Einschätzung des Fondsmanagers oder seines Teams, auf Basis von Mikro- oder Makroanalysen. Trendfolgesysteme gehen einen anderen Weg: Sie folgen klaren, regelbasierten Prozessen, frei von Emotionen und persönlichen Fehleinschätzungen.
Dabei werden Entscheidungen konsequent und prognosefrei auf Basis festgelegter Algorithmen getroffen. Dabei setzen wir seit vielen Jahren erfolgreich auf den Momentum-Ansatz, eine der am gründlichsten erforschten und bewährten Anlagestrategien.
Eignen sich diese Trendfolge-Strategien für alle Anlageklassen und Märkte?
Mit dem von uns entwickelten Trendfolgemodell haben wir ein System geschaffen, das sich auf nahezu jede handelbare Anlageklasse anwenden lässt. Von Aktien über Anleihen bis hin zu Rohstoffen und Kryptowährungen, unser Ansatz kennt keine Grenzen.
Wie groß ist das Universum, aus dem sie auswählen können?
Bei der Fondsselektion nutzen wir unser integriertes Scoring-System, das aufgrund von Performance und Risikoindikatoren die attraktivsten Investments auswählt.
Dabei greift es auf ein globales Universum von über 10.000 Fonds und mehr als 3.000 ETFs zurück. Je nach Marktlage investiert das System gezielt in die trendstärksten Branchen und Regionen.
Es gibt kein vorbei an Kryptowährungen – kommen diese bei ARTS zum Einsatz?
Ja, wir haben als einer der ersten Assetmanager bereits Ende 2023 Kryptos als eine zusätzliche Anlageklasse gesehen und diese ins Portfolio unseres Mischfonds C-QUADRAT ARTS Total Return Flexible mitaufgenommen.
Wie geht ARTS mit dem erhöhten Risiko von Kryptowährungen um?
Kryptowährungen sind wahrhaftig eine der dynamischsten Anlageklassen unserer Zeit. Sie bieten erhebliches Renditepotenzial, aber mit hoher Schwankung und großen zwischenzeitigen Wertverlusten.
Um diese Volatilität zu managen, eignet sich ein Trendfolgeansatz mit integriertem Risikomanagement besonders gut. Unser System investiert daher erst, wenn ein stabiler Aufwärtstrend erkennbar ist, und steigt automatisch aus, sobald sich der Trend abschwächt.
So kann das Verlustrisiko effektiv begrenzt werden.
Welche Kryptos werden eingesetzt? Und wie hoch ist der Anteil im Portfolio?
Aufgrund der positiven Erfahrung mit Krypto-Assets haben wir unser Engagement im Krypto-Bereich ausgeweitet und die Anzahl der investierbaren Kryptowährungen erhöht. Neben den Klassikern, wie Bitcoin und Ethereum können wir nun auch in die nach Marktkapitalisierung größten 30, wie Ripple, Solana, Cardano oder Polkadot investieren.
Außerdem haben wir die Kryptoquote von 5 auf maximal 10 Prozent erhöht. Dies führte insgesamt zu einem besserenRisk-Return-Profil im Fonds.
Martin Mühl
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