Für einen sicheren Lebensabend

René Brandstötter
Der Staat wird die Versorgung im Alter künftig nicht mehr allein tragen können. Eigeninitiative ist gefragt – denn eine sorglose Pension beginnt mit klugen Entscheidungen in der Gegenwart.

Die Lebenserwartung steigt, die Geburtenraten sinken – das bringt das staatliche Pensionssystem zunehmend unter Druck. Laut Agenda Austria kamen im Jahr 2023 auf einen Pensionisten noch 1,7 Erwerbstätige, im Jahr 2035 werden es weniger als 1,5 und im Jahr 2050 weniger als 1,3 sein. 

Das bringt den Generationenvertrag ins Wanken, der Staat muss zuschießen. „Die Rahmenbedingungen haben sich geändert, der Generationenvertrag sollte angepasst werden. 

Zudem gehört die Eigenverantwortlichkeit gestärkt”, so Markus Zahrnhofer, CEO der Merkur Lebensversicherung, und weiter: „Dass es auch in Zukunft eine staatliche Pension geben wird, steht außer Frage – ungewiss ist jedoch ihre Höhe.“ Darum gilt schon heute: Wer sich allein auf die gesetzliche Pension verlässt, riskiert im Alter spürbare finanzielle Einbußen.

Lebensstandard absichern.

Viele Menschen unterschätzen, wie stark der Lebensstandard nach dem Arbeitsleben sinken kann. Der staatlichen Pension liegt die Formel 80/65/45 zugrunde: Das bedeutet, wer mit 65 Jahren in Pension geht und 45 Versicherungsjahre vorzuweisen hat, der erhält 80 Prozent seines gesamten durchschnittlichen Lebenseinkommens (brutto bis zur Höchstbeitragsgrundlage) als Pension. 

Was heißt, dass die Pensionslücke auf jeden Fall 20 Prozent ausmacht. „Klar ist: Die staatliche Pension bleibt eine zentrale Säule der Altersvorsorge. Doch es zeigt sich, dass sie allein oft nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand zu sichern“, erklärt dazu Allianz Österreich CSO René Brandstötter. 

Eine private Vorsorge ist daher eine sinnvolle Ergänzung zur staatlichen Pension. Sie hilft, mögliche Versorgungslücken zu schließen und schafft zusätzlichen finanziellen Spielraum im Alter.

Früh beginnen lohnt sich.

Die Frage, ab welchem Alter man mit der privaten Pensionsvorsorge beginnen soll, beantworten die Experten einhellig: so früh wie möglich! Dazu Zahrnhofer: „Als junger Mensch, der am Beginn seiner Karriere steht, ist die Pension kein Thema, auf das man sich vorbereitet. Doch je später man mit seiner privaten Pensionsvorsorge startet, desto mehr Zeit verliert man.“ 

Ein früher Einstieg spielt also eine entscheidende Rolle bei der Pensionsvorsorge. Denn wer früh mit dem Sparen beginnt, nutzt den Zinseszinseffekt optimal und kann mit kleineren monatlichen Beträgen einen beachtlichen finanziellen Polster aufbauen. 

Dabei werden die Zinsen erneut investiert und diese verzinsen sich dann ebenfalls. Je länger die Laufzeit und je höher die reinvestierte Rendite, desto stärker wirkt sich der Zinseszinseffekt aus, und lässt das Kapital ansteigen. 

„Zusätzlich bietet ein längerer Anlagehorizont die Möglichkeit, Marktschwankungen bei fondsgebundenen Produkten besser auszugleichen. Je später man startet, desto höher muss der monatliche Sparbetrag ausfallen, um das gleiche Ziel zu erreichen.“, erklärt Brandstötter.

Staatlich gefördert.

In Österreich gibt es einige staatliche Förderungen und steuerliche Vorteile für private Pensionsvorsorgeprodukte, die deren Attraktivität erhöhen. Diese Vorteile können je nach Produkt und individueller Situation variieren. 

Zu nennen sind vor allem die niedrige Versicherungssteuer und die Steuerfreiheit auf Erträge. Brandstötter: „Darüber hinaus gibt es Forderungen der Versicherungswirtschaft, die Versicherungssteuer noch weiter zu senken oder ganz zu streichen bzw. den Steuerfreibetrag für die Zukunftssicherung zu erhöhen, um die private Vorsorge noch attraktiver zu gestalten. Diese Maßnahmen würden dazu beitragen, das Pensionssystem zukunftsfähig zu machen und die private Vorsorge zu stärken.“

Das passende Produkt wählen.

Die Versicherungen bieten eine Vielzahl von Produkten zur privaten Pensionsvorsorge an, die darauf ausgelegt sind, individuelle Bedürfnisse abzudecken und je nach Risikobereitschaft eine solide finanzielle Grundlage für das Alter zu schaffen.

Wer Sicherheit bevorzugt, ist mit der klassischen Pensionsvorsorge gut beraten – sie bietet garantierte Leistungen und eignet sich besonders für ältere Personen, etwa als Einmalerlag-Variante. Fondsgebundene Modelle bieten ebenfalls zahlreiche Vorteile, die sie zu einer attraktiven Option für die private Vorsorge machen. 

Sie sind ideal für jene, die höhere Renditechancen nutzen möchten und bereit sind, Marktschwankungen zu akzeptieren. Vor allem für junge Menschen lohnt sich diese Form der Vorsorge. Beispielsweise beim Produkt „Meine Zukunft – FlexInvest“ der Allianz.Hier profitieren die Kunden von einer großen Auswahl an Fonds, die auch spannende Themen wie Technologie und globale Megatrends abdecken. 

Ein weiterer Vorteil ist die KESt-Befreiung der Erträge, die zu einer höheren Nettorendite führt und die finanzielle Flexibilität erhöht. „Zudem fallen keine Ausgabeaufschläge an, was die Gesamtrendite steigert, und auch Umschichtungen im Portfolio sind kostenlos, sodass Anleger ihre Strategie flexibel an die Marktlage und die persönliche Risikobereitschaft anpassen können“, erklärt Brandstötter abschließend.

Herta Scheidinger

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