„Freiheit ist, so zu zahlen, wie man will“
Von Stephan Scopetta
Ob im Café, im Friseursalon oder im kleinen Geschäft sind digitale Zahlungen längst Alltag. Angela Knötzl, Country Managerin Österreich bei Global Payments, erklärt, warum bargeldloses Bezahlen immer mehr zur Selbstverständlichkeit wird und wie kleine Händler und Konsumenten gleichermaßen profitieren.
Immer mehr Menschen zahlen mit Karte, Smartphone oder Smartwatch. Gleichzeitig wollen viele nicht auf Bargeld verzichten. Wie stark hat sich das Zahlungsverhalten in Österreich zuletzt verändert?
Angela Knötzl: Kartenzahlung ist heute längst kein Zusatzservice mehr, sondern Standard. Laut der aktuellen Bargeldstudie 2025 von der Erste Bank und Sparkasse zahlen rund 81 Prozent der Österreicher zumindest gelegentlich mit Karte und die Nutzung nimmt stetig zu.
Besonders im Tourismus sehen wir starke Zuwächse: Laut einer aktuellen Global-Payments-Auswertung gaben internationale Gäste auf unseren POS Terminals im Sommer 2025 um 14 Prozent mehr per Karte aus als im Vorjahr.
Wir sehen auch wieder ein ansteigendes Wachstum im Bereich von E-Commerce. Auch der Onlinehandel bleibt wichtig. Bargeld bleibt wichtig, aber die Menschen wollen heute vor allem Wahlfreiheit – auf beiden Seiten der Kassa.
Diese Entwicklung zeigt, dass digitale Zahlungen immer häufiger als Erleichterung wahrgenommen werden.
Was bedeutet das für kleine und mittlere Betriebe, die oft noch ohne Kartenterminal arbeiten?
Viele Händler wollen digitalisieren, aber sie scheuen den Aufwand. Genau hier setzt unsere neue Lösung Genius an: eine sofort einsatzbereite Registrierkassa mit integrierter Kartenakzeptanz.
Als Software am eigenen Smartphone oder direkt am POS Terminal – so einfach ist das. Alle wichtigen Funktionen wie Rechnungslegung, Bestandsverwaltung oder Rabattaktionen sind bereits integriert.
Das System spart Zeit, reduziert Fehlerquellen und hilft, den Umsatz zu steigern. Laut Untersuchungen von Mastercard und Global Payments steigert bargeldloses Bezahlen den Umsatz im Schnitt um bis zu 18 Prozent.
Wie verändert Genius den Alltag kleiner Unternehmen?
Genius vereint Verkauf, Kartenzahlung und Backoffice-Funktionen in einem Gerät. Händler können Inventuren durchführen, Produkte verwalten oder Rabatte zentral steuern.
Besonders praktisch ist die Parkfunktion: Wenn ein Kunde seine Karte vergessen hat, kann die Transaktion zwischengespeichert und später abgeschlossen werden. Das klingt simpel, ist aber im Alltag eine große Erleichterung.
Wir haben Genius so entwickelt, dass es auch ohne technische Vorkenntnisse sofort funktioniert.
Wie profitieren Konsumenten davon, wenn auch kleine Betriebe Kartenzahlung anbieten?
Bequemlichkeit ist ein zentraler Faktor. Niemand möchte heute noch am Marktstand oder beim Friseur zur Bank laufen, nur weil keine Kartenzahlung möglich ist.
Wenn Bezahlen einfach funktioniert, wird mehr konsumiert – davon profitieren alle. Zudem erhöht bargeldloses Zahlen die Sicherheit und Transparenz. Bargeld bleibt wichtig. Echte Freiheit heißt, so bezahlen zu können, wie man will.
Viele Konsumenten zahlen inzwischen mit dem Handy oder der Uhr. Wie stark treiben mobile Zahlungen den Wandel?
Enorm. Wir verzeichnen zweistellige Wachstumsraten bei Transaktionen über Smartphones und Wearables. Gleichzeitig hat sich die Terminaldichte in Österreich binnen drei Jahren von 15 auf 30 Geräte pro 1.000 Einwohner verdoppelt.
Ein wesentlicher Treiber ist der Tourismus: Viele internationale Gäste sind digitales Bezahlen gewohnt und erwarten es auch im Urlaub. Dazu kommen kontaktlose Bezahloptionen bei E-Ladestationen und die wachsende Bereitschaft kleiner Betriebe, ihren Kunden moderne Zahlungsmöglichkeiten anzubieten.
Wie sieht die Zukunft des Bezahlens aus?
Bezahlen wird noch nahtloser, digitaler und individueller. Kunden erwarten, dass jede Zahlung sofort funktioniert – im Geschäft, online oder unterwegs.
Unser Ziel: Bezahlen soll kein Aufwand sein, sondern ein Service, der verbindet.
Stephan Scoppetta
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