Die unterschätzte Gefahr

Gregor Pilgram
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist keine Luxusabsicherung, denn sie sorgt dafür, dass finanzielle Stabilität und Lebensqualität auch dann erhalten bleiben, wenn das Arbeiten plötzlich nicht mehr möglich ist.

Die eigene Arbeitskraft ist ein wertvolles Gut – sie sichert Einkommen, Lebensstandard und Zukunftspläne. Doch was passiert, wenn die Ausübung des Berufs unmöglich wird? Eine Berufsunfähigkeitsversicherung schützt genau in diesem Fall vor den finanziellen Folgen. Sie zahlt eine monatliche Rente, wenn der zuletzt ausgeübte Beruf dauerhaft nicht mehr ausgeübt werden kann. 

Dennoch spielt diese wertvolle Versicherung oft keine Rolle in der Versicherungsstrategie. „Für viele Österreicherinnen und Österreicher ist die Absicherung des Zuhauses und des Autos selbstverständlich, auf die eigene Arbeitskraft wird oft vergessen“, weiß auch Gregor Pilgram, CEO der Generali Versicherung.

Vielfältige Gründe. 

Dabei sind es nicht so sehr Unfälle, als vielmehr Krankheiten, die zu einer Berufsunfähigkeit führen. Psychische Erkrankungen liegen laut Sozialversicherung mit 44,6 Prozent an erster Stelle, gefolgt von Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (15,5 Prozent), sowie Krankheiten des Kreislaufsystems (9,5 Prozent) und Erkrankungen des Nervensystems (8,8 Prozent). 

Unfälle sind nur zu zwei Prozent die Ursache für verminderte Arbeitsfähigkeit. „Mehr als 50.000 Menschen jährlich können in Österreich aus gesundheitlichen Gründen ihren Beruf nicht mehr ausüben. Sie beantragen vor Erreichen des regulären Pensionsantrittsalters eine Berufsunfähigkeitspension. Doch nur weniger als ein Drittel erfüllt die strengen Voraussetzungen“, so Pilgram.

Private Vorsorge ist essenziell.

Selbst bei Anerkennung einer staatlichen Berufsunfähigkeitspension betrug diese 2023 im Durchschnitt nur 1.366 Euro, wobei jene der Frauen unter 1.100 Euro monatlich liegt. 

Berufseinsteiger erreichen oft die erforderlichen Versicherungszeiten für die staatliche Berufsunfähigkeitspension noch nicht oder erhalten selbst bei Erreichen der Voraussetzungen eine sehr niedrige staatliche Berufsunfähigkeitspension. Deshalb ist eine zusätzliche private Vorsorge empfehlenswert.

Pilgram: „Die staatliche Erwerbsminderungsrente reicht in der Regel nicht aus, um den bisherigen Lebensstandard zu halten. Besonders für Angestellte, Selbstständige und junge Berufseinsteiger ist die private Absicherung daher essenziell. Je früher der Abschluss erfolgt, desto günstiger sind die Beiträge, da Gesundheitszustand und Alter maßgeblich die Kosten bestimmen.“

Die Berufsunfähigkeitsversicherung leistet in der Regel eine monatliche Pension, die bei Vertragsabschluss festgelegt wird. Die Auszahlung der versicherten Pension erfolgt bereits bei einer festgestellten, zumindest sechs Monate dauernden Berufsunfähigkeit von 50 Prozent. 

Eine Prämienbefreiung im Leistungsfall ist meistens mitversichert. „Bei der Generali sind außerdem noch die Fit-im-Beruf-Assistance-Leistungen inkludiert, die beim Erhalt der Leistungsfähigkeit unterstützen, bei der Betreuung nach einem Unfall sowie bei definierten Erkrankungen. Ziel ist die bestmögliche Genesung und rasche Wiedereingliederung in die bisherige oder in eine gleichwertige Tätigkeit“, erklärt Pilgram.

Herta Scheidinger

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