Plötzlicher Kälteeinbruch im Kryptofrühling

Der Kryptomarkt hat turbulente Wochen hinter sich. Dabei war der Januar 2025 ein bedeutender Monat für digitale Währungen: Kurz vor der Inauguration von Donald Trump erreichte der Bitcoin mit 109.000 Dollar einen historischen Höchststand. Der Kryptofrühling begann damit mitten im Winter. Maßgeblich verantwortlich war Trumps Krypto-freundliche Politik, die gleich zu Beginn seiner Amtszeit mit Maßnahmen zur Förderung digitaler Währungen einherging. Die von der Vorgängerregierung eingeführte „Operation Chokepoint 2.0“, die Krypto-Firmen den Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen erschwerte, wurde aufgehoben.
Gleichzeitig schuf Trump mit der Executive Order „Strengthening American Leadership in Digital Financial Technology“ regulatorische Rahmenbedingungen, die Investoren und Unternehmen im Kryptobereich mehr Sicherheit bieten sollen. Doch dieser Kryptofrühling endete schneller als erwartet: Bereits im Februar korrigierte der Bitcoin um fast 30 Prozent auf rund 84.000 Dollar und verzeichnete damit den schlechtesten Monat seit mehr als einem Jahrzehnt. Auch Ethereum und andere Altcoins wurden in den Abwärtstrend hineingezogen. Soll man die Korrektur jetzt für einen Einstieg nutzen?
Politische Unsicherheiten
Lukas Enzersdorfer-Konrad, Deputy CEO von Bitpanda: „Hier verhält sich Krypto nicht anders als der Gesamtmarkt. Selbst der MSCI World und der US-Index S&P 500 haben in den letzten Wochen stark verloren. Geopolitische Unsicherheiten und drohende Handelskriege belasten die Märkte insgesamt.“ Die positiven Impulse aus der Trump-Präsidentschaft, die den Kryptomarkt im Januar beflügelt hatten, sind laut Enzersdorfer-Konrad nicht verschwunden. „Die Fundamentaldaten für Kryptowährungen sind nach wie vor sehr gut. Die USA wollen eine Krypto-Supermacht werden, große Unternehmen setzen auf Krypto-Assets und Pensionsfonds investieren zunehmend in strukturierte Anlageprodukte. Die EU hat mit MiCAR eine weltweit führende Regulierung geschaffen, und auch in Asien schreitet die Entwicklung mit digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs) rasant voran.“

Geopolitische Unsicherheiten und drohende Handelskriege belasten die Märkte insgesamt."
Langfristige Perspektiven
Trotz der kurzfristigen Schwankungen sieht Enzersdorfer-Konrad den Kryptomarkt auf einem positiven Weg. „Langfristig überwiegen aus meiner Sicht die Chancen. Natürlich bleiben geopolitische Risiken und Handelskonflikte nicht auszuschließen. Doch wer auf langfristige Strategien setzt, fährt mit einem regelmäßigen Investment.“ Angesichts der anhaltenden Volatilität empfiehlt der Bitpanda-Experte Anlegern, sich nicht von kurzfristigen Marktschwankungen verunsichern zu lassen: „Der Cost-Average-Effekt ist eine bewährte Strategie, um Risiken zu minimieren. Statt große Beträge auf einmal zu investieren, sollte das Kapital über längere Zeiträume verteilt werden. Bitpanda bietet hier beispielsweise die Möglichkeit, bereits ab einem Euro einen monatlichen Sparplan zu starten.“ Aktuell könnte sich laut Enzersdorfer-Konrad durch den jüngsten Rückgang sogar ein günstiger Einstiegszeitpunkt bieten: „Wenn man an den langfristigen Erfolg der Anlageklasse glaubt, kann dieser Rücksetzer eine Gelegenheit sein, um Positionen auszubauen.“
Krypto-Währungen im aktuellen Chancen-Check
- Bitcoin: Die politische Unterstützung in den USA und die wachsende institutionelle Akzeptanz deuten auf langfristiges Wachstumspotenzial hin. Trumps Bestrebungen, die USA zur Krypto-Supermacht zu machen, stärken den Markt zusätzlich. Experten erwarten mittelfristig eine Stabilisierung bei steigender Nachfrage durch institutionelle Investoren.
- Ethereum: Mit dem bevorstehenden Netzwerk-Upgrade und steigender Nachfrage nach Smart-Contract-Anwendungen zeigt Ethereum weiter positive Aussichten. Auch die breite Akzeptanz von Ethereum als Fundament für zahlreiche Blockchain-Projekte sorgen für weiteres Wachstumspotenzial. Besonders institutionelle Anleger setzen zunehmend auf Ethereum als bedeutende digitale Vermögensklasse.
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