DDr. Manuel Mrfka über Spinalkanalstenose – Ursachen und Behandlung

DDr. Manuel Mrfka über Spinalkanalstenose
DDr. Manuel Mrfka, Facharzt für Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie aus Graz und Mürzzuschlag, gibt Einblicke in die Erkrankung Spinalkanalstenose, deren Symptome und die aktuellen Fortschritte in der Behandlung.

Was ist eine Spinalkanalstenose, und wie entsteht sie?

Die Spinalkanalstenose ist eine Verengung des Nervenkanals in der Wirbelsäule, der das Rückenmark und die Nerven enthält. Diese Verengung kann Druck auf die Nerven ausüben und dadurch Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen verursachen. Die häufigste Ursache ist der altersbedingte Verschleiß (degenerative Form), bei dem knöcherne und bindegewebige Veränderungen den Kanal einengen. Seltener können auch angeborene Fehlbildungen, Tumoren oder Infektionen die Ursache sein.

Symptome und Diagnose

Typische Symptome sind Schmerzen in den Beinen und eine eingeschränkte Gehstrecke, bekannt als Claudicatio spinalis oder neurogene Schaufensterkrankheit. Auch Muskelverkrampfungen können auftreten. „Spätestens wenn die Gehstrecke stark eingeschränkt ist oder sich Schmerzen trotz Therapie nicht bessern, sollte ein Facharzt aufgesucht werden“, rät DDr. Manuel Mrfka. Zur Diagnosesicherung sind MRT- und CT-Aufnahmen essenziell. Diese Bildgebungsverfahren zeigen die Einengung des Spinalkanals und liefern wichtige Informationen über begleitende Erkrankungen wie Gleitwirbel.

Konservative Methoden

Bei milden Symptomen bietet eine konservative Behandlung wie Physiotherapie, Schmerztherapie oder gezielte Infiltrationen der Wirbelgelenke gute Erfolgsaussichten. Doch DDr. Mrfka betont: „Wenn diese Maßnahmen keine Besserung bringen, stößt die konservative Therapie an ihre Grenzen.“

Wann ist eine Operation notwendig?

Eine Operation wird dann notwendig, wenn die Beschwerden trotz aller konservativen Ansätze weiter zunehmen oder sich sogar verschlimmern. Besonders kritisch wird es, wenn Betroffene eine deutliche Verschlechterung der Gehstrecke oder der Muskelkraft feststellen. Dies kann darauf hinweisen, dass die Nerven im Spinalkanal bereits stark beeinträchtigt sind. Auch bei Muskelschwächen, die den Alltag erheblich einschränken, sollte dringend über eine Operation nachgedacht werden. „Eine rechtzeitige chirurgische Behandlung kann nicht nur die Symptome lindern, sondern auch das Fortschreiten von dauerhaften Nervenschäden verhindern“, erklärt DDr. Manuel Mrfka.

Moderne operative Verfahren

Am häufigsten wird die mikrochirurgische Dekompression angewandt, bei der der Spinalkanal durch kleine Eingriffe erweitert wird. Diese minimalinvasive Methode kommt ohne Implantate aus und bietet besonders für ältere Patienten eine risikoarme Lösung. „Minimalinvasive Verfahren sind nicht nur schonender, sondern reduzieren auch die Erholungszeit erheblich“, so DDr. Mrfka. Offene Verfahren, die mit einer Entfernung ganzer Wirbelbögen einhergehen, sind nur selten erforderlich und bergen höhere Risiken.

Kombinierte Diagnosen

Herausfordernd wird die Versorgung, wenn neben der Stenose auch Gleitwirbel oder Skoliosen vorliegen. Ein Gleitwirbel entsteht, wenn sich ein Wirbelkörper gegenüber dem darunterliegenden verschiebt, was die Stabilität der Wirbelsäule beeinträchtigen kann. Skoliosen sind seitliche Verkrümmungen der Wirbelsäule, die ebenfalls Druck auf Nerven ausüben und die Behandlung erschweren können. In diesen Fällen kommen oft minimalinvasive Techniken mit Schrauben- und Bandscheibenimplantaten zum Einsatz. „Dank mikrochirurgischer und röntgengestützter Verfahren lassen sich auch komplexe Befunde sicher versorgen“, betont der Facharzt.

Erfolgsaussichten

Die Erfolgsaussichten nach einer Operation sind sehr gut: Bereits am ersten Tag nach dem Eingriff können die meisten Patienten wieder mobilisiert werden und erste positive Veränderungen wahrnehmen. „Entscheidend ist jedoch, wie lange die Beschwerden vor der Operation bestanden“, sagt DDr. Manuel Mrfka. Nach der Operation hilft eine gezielte Physiotherapie den Patienten, die Muskulatur schrittweise zu stärken und die Stabilität der Wirbelsäule zu verbessern. Regelmäßige Bewegung ist dabei besonders wichtig, um die Rehabilitation zu unterstützen und Rückfälle zu vermeiden. Die meisten Patienten benötigen keine langfristige Nachsorge, da sie durch die Operation eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität erfahren.

Fortschritte in der Medizintechnik

Moderne Technologien wie Roboter-assistierte Chirurgie und navigationsgestützte Operationen verbessern die Sicherheit und Präzision der Eingriffe. „In Zukunft werden diese Technologien eine noch größere Rolle spielen und die Behandlungsmöglichkeiten weiter optimieren“, so DDr. Mrfka.

Fazit

Die Behandlung der Spinalkanalstenose hat in den letzten Jahren erhebliche Entwicklungen gemacht. Durch moderne Diagnostik und minimalinvasive Verfahren können Betroffene schnell und effektiv therapiert werden. „Wenn Schmerzen und Bewegungseinschränkungen den Alltag belasten, sollten Patienten nicht zögern, einen Spezialisten aufzusuchen“, empfiehlt DDr. Manuel Mrfka.

DDr. Manuel Mrfka

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