Indischer Chili und österreichische Erdäpfel: Was diese zwei Landwirte verbindet

Lorenz Mayr, Landwirt in Steinabrunn
Pappu Singh zieht grünen Chili für den lokalen Markt, Lorenz Mayr bestellt die Felder wie die Generationen vor ihm. Beim Thema Pflanzenschutz begegnen sie aber denselben Herausforderungen.

Eine indische Mahlzeit ohne Chili wäre bei uns wie ein Gericht ohne Salz: kaum vorstellbar. Der Inder Pappu Singh bestellt zwei Hektar der Paprikapflanze und verkauft die Ernte jedes Jahr an einen Zwischenhändler im benachbarten Markt.

Eine schlechte Ernte oder Unwetterschäden bringen Kleinbauern wie Singh rasch in Existenznot – so wie vor zwei Jahren.

Wir können nicht nachvollziehen, wie die Chilipreise zustandekommen und erhalten leider nicht immer die neuen und modernen Pflanzenschutzmittel, die gut wirken.

von Pappu Singh

Chilibauer in Varansi, Indien

Die Probleme der Kleinbauern können rasch zu einem Problem für die lokale Bevölkerung werden: Weltweit spielen die rund 500 Millionen kleinen Betriebe eine wichtige Rolle in der Ernährungssicherung. Sie produzieren rund 80 % der Nahrungsmittel in Entwicklungsländern.

Indischer Chili und österreichische Erdäpfel: Was diese zwei Landwirte verbindet

Singh führt darüber Buch, welches Saatgut er wann gesetzt und wie er im Falle von Schädlingen seine Chilipflanzen behandelt hat.

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Seit der letzten Ernteflaute konnte Singh jedoch viel über Saatgut, neueste Technologien für Pflanzenschutz, Nährstoffversorgung und gute landwirtschaftliche Praxis lernen. Dabei geholfen hat ihm sein lokaler Ansprechpartner bei Bayer. In einem kleinen blauen Heft führt er Buch über Aussaat, Pflanzenschutzmaßnahmen, Einnahmen und Ausgaben. Er konnte seinen Ertrag im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln und seine zwei Töchter in die Schule schicken.

Ohne Pflanzenschutz würde die Menschheit deutlich weniger Nahrung produzieren und Unkraut und Schädlinge die Äcker übernehmen. Steigende Nahrungsmittelpreise wären eine Folge, aber nicht die einzige. Ohne Pflanzenschutzmittel würde die Landwirtschaft auch dem Klima stärker schaden.

Indischer Chili und österreichische Erdäpfel: Was diese zwei Landwirte verbindet

Klimaangepasste Landwirtschaft in Steinabrunn

Auch für Lorenz Mayr spielt Pflanzenschutz eine wichtige Rolle. Ihm war die Bodenerosion durch Abschwemmung ein Ärgernis. Er hat sich zum Ziel gesetzt, durch dem Standort angepasstes Boden- und Begrünungsmanagement diese Erosion zu verhindern und gleichzeitig die Bodenstruktur zu verbessern. Noch dazu wird mit den Maßnahmen der Humusgehalt des Bodens angehoben und damit CO2 gespeichert. Gleich nach der Ernte der Kulturpflanze im Sommer werden Begrünungskulturen angebaut. Die Pflanzenmischung ist auf den Standort und die Fruchtfolge abgestimmt. Die Pflanzendecke bietet Nützlingen und Wildtieren Nahrung und Unterschlupf.

Indischer Chili und österreichische Erdäpfel: Was diese zwei Landwirte verbindet

Im Frühjahr werden überwinternde Unkräuter mit Unkrautschutzmitteln und Pflanzenschutzmitteln bekämpft. Damit wird der Anbau der Frühjahrskultur ohne weitere Bodenbearbeitung mit dem Verfahren der Direktsaat möglich.

Dass fast alle Landwirte hochqualifizierte Fachleute sind, die ihren Beruf in langjähriger fundierter Facharbeiterausbildung, in HBLAs oder auf der Universität für Bodenkultur erlernt haben, ist kaum bekannt.

von Lorenz Mayr

Landwirt in Steinabrunn, Niederösterreich

Mayr betreibt die Landwirtschaft mit besonderer Begeisterung, die auch schon auf seine Kinder übergegangen ist. Die Kulturen Kartoffel, Mais, Winterweizen, Zuckerrübe und Raps werden in ausgewogener Fruchtfolge angebaut. Der Klimawandel, über den nun so viel debattiert wird, ist für Landwirte wie ihn längst Realität. Die Trockenheit der letzten Jahre sind schon deutliche Anzeichen und gleichzeitig führen Starkregenereignisse zur Erosion der Ackerböden. Dem kann man nur mit klimafitten Böden entgegenwirken. Diese können Wasser besser speichern, verhindern Erosion und binden Kohlenstoff (CO2).

Indischer Chili und österreichische Erdäpfel: Was diese zwei Landwirte verbindet

Landwirt zu sein, das bedeutet für mich, Verantwortung zu tragen.

von Lorenz Mayr

Landwirt in Steinabrunn, Niederösterreich

Lorenz Mayr ortet eine Entfremdung vieler Menschen zur Landwirtschaft. Die meisten wissen überhaupt nicht, wie moderne Landwirtschaft funktioniert. Sie wollen einfach günstige Lebensmittel im Supermarkt. Mayr aber sieht sich in der Verantwortung für seine Gesundheit und die Gesundheit der Allgemeinheit. Pflanzenschutzmittel setzt er nur streng nach Vorschrift ein. Schließlich sollen auch seine Kinder und Enkel noch einen gesunden Boden bewirtschaften können.

Wer prüft, ob Pflanzenschutzmittel sicher sind?

Die Geschichten von Singh und Mayr laufen in Deutschland bei Bayer zusammen. Hier forschen der studierte Chemiker Daniel und sein Team. Sie sorgen dafür, dass Pflanzenschutzmittel auf dem Feld keine unakzeptablen Nebenwirkungen haben.

Ich esse das Gleiche wie alle anderen. Ich habe ja auch kein Interesse daran, Produkte zu entwickeln, die mich oder meine Familie gefährden.

von Daniel

Laborleiter Bayer Crop Science

Mehr Erfolgsgeschichten rund um Pflanzenschutz lesen Sie auf bayer.de/pflanzenschutz.
Lesen Sie auch das Porträt vom Chilibauern Pappu Singh.

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