Advent in Wien: 5 Ausflugstipps für einen besinnlichen Dezember

Das beleuchtete Rathaus in der Dämmerung mit dem berühmten Herzerlbaum im Rathauspark.
Durch beleuchtete Gassen spazieren, Punsch trinken oder ein Museum besuchen: Wir verraten Ihnen 5 Aktivitäten, die sich im Advent lohnen.

Energisch die Wohnung mit dem alljährlichen Weihnachtsklimbim schmücken, im Eilzugstempo von einem Shop zum nächsten hetzen, um noch das ein oder andere Geschenk (meistens in letzter Minute) zu ergattern, rastlos Einkäufe für die Festtage erledigen und noch schnell ein paar jährlich erwünschte Kekssorten für die Naschkatzen der Familie in den Ofen schieben: Wer kennt den wiederkehrenden Trubel der Vorweihnachtszeit nicht? Und am Ende sitzen wir dann zu den Weihnachtsfeiertagen mit Tee, Taschentuch und Lutschtabletten da, weil der Körper erst aufatmen kann, wenn der Stress der vergangenen Wochen abgefallen ist. Da bleibt mir nur zu sagen: „Fröhliche Weihnachten“!

Wer sich – so wie ich – dieses Jahr vornimmt, die Adventzeit etwas ruhiger anzugehen, sollte sich Zeit für die wirklich wichtigen Dinge nehmen: Zeit für sich selbst, zum Abschalten und Innehalten. Und damit dieses Vorhaben heuer auch gelingt, haben wir fünf Ausflugstipps zusammengestellt – für eine Adventzeit, die entschleunigt und inspiriert.

Drei Frauen auf einem Weihnachtsmarkt prosten sich mit einem Winterbecher  zu und lächeln sich an.

Ankommen statt nur vorbeiziehen: Wer sich Zeit nimmt, entdeckt auf Wiens Christkindlmärkten den echten Zauber des Advents.

1. Christkindlmärkte besuchen

Klar, ein Besuch eines Christkindlmarktes, gehört zum Pflichtprogramm, aber viele sammeln in der Adventzeit die Besuche der Christkindlmärkte wie Trophäen: heute Spittelberg, morgen Karlsplatz und am Wochenende Rathausplatz. Doch manchmal ist weniger mehr. Statt sich vom Strom der Menschen von Stand zu Stand schieben zu lassen, lohnt es sich auf einem Markt wirklich anzukommen: den Duft von gebrannten Mandeln und Punsch genießen, altes Handwerk bewundern und dabei Details entdecken, die sonst vielleicht übersehen werden. 

Besonders stimmungsvoll ist das Weihnachtsdorf am Campus der Universität Wien im alten AKH (geöffnet ab 14.11.), das eine breite Auswahl an Kunsthandwerk und Kulinarik bietet. Der Altwiener Christkindlmarkt auf der Freyung (geöffnet ab 14.11.) überzeugt mit seinem historischen Flair inmitten der Altstadt und der Art Advent am Karlsplatz (geöffnet ab 21.11.) spricht mit seiner nachhaltigen Ausrichtung all jene an, die Wert auf regionales Handwerk, ökologische Produkte und auf eine authentische Adventstimmung vor der wunderschönen Karlskirche legen.

Eine Person formt einen Topf auf einer Töpferscheibe.

Kreativ werden und abschalten: Beim Töpfern entsteht nicht nur Schönes mit den Händen, sondern auch wohltuende Ruhe für den Geist.

2. Einen Töpferkurs besuchen oder Keramik bemalen

Ganz ehrlich: Wann haben sie zuletzt etwas gebastelt, gemalt oder mit den Händen gestaltet? Wie meditativ und beruhigend das sein kann, habe ich kürzlich selbst festgestellt, als ich mit einer Gruppe Freundinnen an einem Töpferkurs teilgenommen habe. Es war schön, zur Abwechslung mal etwas Haptisches zu machen, nachdem meine Hände durch meinen Berufsalltag eher gewohnt sind zu tippen, zu scrollen und auf Tastaturen zu tanzen. 

Abgesehen davon, dass wir im Anschluss ans Töpfern gleich einen weiteren Anlass für ein gemütliches „Girls Date“ hatten und beim Bemalen unserer Kunstwerke qualitativ hochwertige Zeit miteinander verbrachten, entstanden dabei richtig kreative, selbstgemachte Unikate. Machen Sie Ihren Liebsten eine Freude mit einem persönlichen, handgemachten Weihnachtsgeschenk und genießen Sie die künstlerische Zeit für sich. 

Drei Personen gehen eine Treppe hinauf, deren Stufen aussehen wie die Tasten eines Klaviers.

Über eine Klangtreppe führt der Weg in eine Welt der Musik auf vier Etagen.

Eine Familie mit einem kleinen Kind befindet sich in einem Museum und spielen ein Spiel mit einem Holzkasten.

Ein Spaß für die ganze Familie: Entdecken Sie das kreative Walzer-Würfelspiel.

Eine Person steht in einem Raum mit einem Dirigierstab und spielt ein Spiel auf einem Bildschirm.

Wie fühlt es sich an die Wiener Philharmoniker zu dirigieren? Probieren Sie es selbst...

3. Museumsbesuch im Haus der Musik

Wer Musik nicht nur hören, sondern auch aktiv erleben möchte, sollte dem Haus der Musik unbedingt einen Besuch abstatten. Das interaktive Klangmuseum im Herzen Wiens ist eine Hommage an die großen Meister der Wiener Klassik – Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Strauss und Mahler – und lädt zu einer lebendigen Auseinandersetzung mit der traditionsreichen Musikgeschichte ein. 

Und schon beim Betreten liegt Musik in der Luft: Über die Klangtreppe „Stairplay“ tauchen Besucher:innen in die Welt der berühmten Komponisten ein und merken schnell, dass das Haus der Musik weit mehr ist als ein klassisches Museum. Hier kann man selbst die Wiener Philharmoniker dirigieren, spielerisch entdecken, wie Töne entstehen, und erfahren, was ein Baby im Mutterleib hört. 

Im Museum der Wiener Philharmoniker widmet sich eine Sonderausstellung anlässlich des Strauss-Jubiläums dem Thema „Die Wiener Philharmoniker und Johann Strauss“. Sie beleuchtet die enge Zusammenarbeit zwischen dem berühmten Orchester und dem Walzerkönig. In der interaktiven Erlebniswelt Sonotopia erfahren Besucher:innen zudem, wie Klänge unsere Wahrnehmung prägen und Emotionen beeinflussen.

Aktuell wird im dritten Obergeschoss der Bereich rund um Johann Strauss bei laufendem Betrieb neu gestaltet. Einige Highlights – darunter das farbenfrohe Graffiti und die „interaktive Ahnengalerie“ – sind bereits fertiggestellt, weitere Attraktionen folgen in den kommenden Wochen.

Ein besonderes Highlight bildet die neue Klang- und Rauminstallation „Polyphon – Harmonia Mundi“ von Peter Androsch: ein akustischer Wunderkasten mit 672 Schubladen, 672 Klängen und 672 Pulsaren.
Das Polyphon verwandelt die elektromagnetischen Wellen dieser Pulsare in faszinierende Klänge – so wird hörbar, wie sich diese pulsierenden Sterne um ihre eigene Achse drehen. Wer eine Schublade öffnet, bringt die Klänge der Sterne zum Leben und komponiert seine ganz persönliche Symphonie des Universums. Auf eindrucksvolle Weise wird so die Musik der Sterne hör- und spürbar.

Auf dem Bild ist ein Raum mit buntem Graffiti zu sehen.

Zum 200. Geburtstag von Johann Strauss erstrahlt sein Raum im Haus der Musik in neuem Glanz.

Auf dem Bild ist die Rauminstallation „Polyphon – Harmonia Mundi“ von Peter Androsch im Haus der Musik zu sehen.

„Polyphon – Harmonia Mundi“: 672 Schubladen voller Klang – ein faszinierender Wunderkasten, der beim Öffnen zum Leben erwacht.

Strahlende Weihnachtsbeleuchtung am Kohlmarkt in der Wiener Innenstadt.

Wenn die Lichter in Wiens Innenstadt erstrahlen, wird jeder Abendspaziergang zum magischen Erlebnis.

4. Durch die beleuchtete Innenstadt spazieren

Sobald die Dämmerung einbricht, verwandelt sich Wiens Innenstadt im Advent in ein glitzerndes Lichtermeer. Besonders schön ist der Graben und der Kohlmarkt Richtung Michaelertor mit seiner prunkvollen Weihnachtsbeleuchtung. Egal, ob nach einem langen Arbeitstag zum Füße vertreten oder am Wochenende mit einer Einkehr in ein traditionelles Kaffeehaus für ein Stück Sachertorte – ein Spaziergang durch Wiens historische Gassen ist in der Vorweihnachtszeit immer ein besonderes Erlebnis und lässt jenen Zauber aufleben, der selbst Erwachsenen wieder strahlende Kinderaugen schenkt. 

Abendstimmung vor der Karlskirche in Wien mit Weihnachtsbeleuchtung und Christkindlmarktstände.

Mitreißende Stimmen und pure Emotion: Ein Gospelkonzert in der Karlskirche sorgt für Gänsehaut und echte Weihnachtsstimmung.

5. Ein Gospelkonzert in der Karlskirche besuchen

Haben Sie schon einmal einem Gospelkonzert gelauscht? Wenn die besten Stimmen der amerikanischen Südstaaten erklingen, füllt sich die barocke Karlskirche mit einer Energie, die Herz und Seele gleichermaßen berührt. Kraftvolle Rhythmen, mitreißender Gesang und dieses einzigartige Feeling von Harlem, St. Louis und Jersey verwandeln die Kirche in einen Ort voller Emotion und Wärme. Wenn das nicht zu Gänsehautmomenten der Extraklasse führt und das Gemüt umgehend auf Weihnachten einstimmt?!

Fazit

Wien im Advent ist ein Erlebnis für alle Sinne – von duftenden Ständen auf Christkindlmärkten über die einzigartige Atmosphäre in der beleuchteten Innenstadt bis hin zu musikalischen Highlights im interaktivsten Klangmuseum Wiens. Wer sich in der Vorweihnachtszeit bewusst Zeit für sich und die Liebsten nimmt, kommt nicht nur zum Staunen und kann kreativ werden, sondern kann auch im Haus der Musik in eine faszinierende Klangwelt eintauchen. Zwischen interaktiven Stationen, dem neu gestalteten „Johann Strauss Raum“ und der akustischen Wunderinstallation „Polyphon – Harmonia Mundi“ wird Musik lebendig, erlebbar und unvergesslich – ein perfekter Ort, um die Vorweihnachtszeit aktiv und von der Musikgeschichte inspiriert zu genießen.