Wohnanlage in Simmering kämpft mit Vandalismus-Problem

Der Gemeinschaftsraum in der Wohnanlage in der Kaiser-Ebersdorfer-Straße wird normalerweise gern für Kindergeburtstage genutzt, der hauseigene Kinosaal für gemütliche Filmabende. All das ist derzeit aber nicht möglich. „Raum vorübergehend geschlossen (Vandalismusschaden)“, steht auf einem Schild an beiden Türen.
Es dauerte jedoch, bis die Hausverwaltung auf das Problem reagierte, klagt eine Bewohnerin, die anonym bleiben will. „Ich habe in den vergangenen Monaten schon mehrere Mails geschrieben, aber es kam nie eine Antwort“, berichtet die 38-Jährige.
Den Gemeinschaftsraum könne man als Bewohner über ein Chip-System buchen. „Der Raum war die ganze Woche nicht gebucht, und trotzdem habe ich gesehen, wie Kinder und Jugendliche drin Fußball gespielt haben“, sagt sie. Lange Zeit sei nämlich die Glastüre Richtung Innenhof tagsüber einfach offen gestanden, „sodass jeder x-Beliebige ins Haus kommt“.
Eigenes Zutrittssystem
Dass die Türe über einen längeren Zeitraum offen gewesen sei, weist die Hausverwaltung auf Anfrage zurück. „Es gibt ein eigens eingerichtetes Zutrittssystem zu den Räumen. Die Vandalen müssen sich gewaltsam Zutritt verschafft haben“, heißt es. Als Gegenmaßnahme sei das Zutrittssystem technisch adaptiert worden, um den gewaltsamen Zutritt zu erschweren. „Es erfolgen zusätzliche Begehungen durch das Facility Management vor Ort“, wurde weiters betont. Auch die Polizei wurde über die Vorfälle informiert.

Seit Ende Juli sind sowohl das Heimkino als auch der Gemeinschaftsraum geschlossen.
Für die Bewohner sei der Zustand der Räume eine Zumutung, kritisiert die 38-jährige Bewohnerin. Anfang des Jahres habe sie im Gemeinschaftsraum eine Geburtstagsfeier für ihre Tochter organisiert. „Bei einem WC wurde der Deckel zertrümmert, die Sesselleisten waren zerstört, überall lag Müll herum. Außerdem entsorgen Mieter in dem Raum ihre Möbel, die sie nicht mehr brauchen.“
Sie hoffe, dass die Kosten für den Schaden nicht zwischen den Mietern aufgeteilt wird. Wie hoch der Sachschaden insgesamt ist, steht noch nicht fest.

Herausgerissene Kabel hängen an den Wänden, der Rahmen der Leinwand liegt im Heimkino zerstört am Boden.
Schaden wird evaluiert
„Der Schaden wird derzeit evaluiert“, heißt es von der Hausverwaltung. Dazu gehört auch der Diebstahl der Leinwand sowie des Beamers aus dem Heimkino. Fotos der Bewohner veranschaulichen zudem das Ausmaß des Schadens: Herausgerissene Kabel hängen an den Wänden, der Rahmen der Leinwand liegt zerstört am Boden.
Man sei gespannt, wie die Hausverwaltung das Problem nun lösen wolle. „Es geht darum, dass keine Fremden in den Gemeinschaftsraum kommen. Schön und gut, wenn die Tür versperrt ist, aber was ist, wenn die Fenster offen stehen? Da muss man sich etwas überlegen“, so die 38-Jährige.
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