Wiener Schüler trotzen mit Fäusten dem Radikalismus

Gemeinsam gegen Extremismus in der Mittelschule Kagran, in die viele Schüler mit Migrationshintergrund gehen.
Ein Projekt gegen Extremismus brachte am Donnerstag Jugendliche und Prominente zusammen. Es wurde diskutiert und geboxt.

Hunderte Schüler sitzen gebannt am Turnsaalboden. Wenig später werden sie ein Boxtraining absolvieren. Jetzt aber lauschen sie im Schneidersitz jedem Wort der jungen Frau, die vor ihnen steht. Es ist aber keine Sportlehrerin, die hier spricht, sondern Christina Feist. Sie hat 2019 den antisemitischen Terroranschlag im deutschen Halle überlebt. „Ich dachte nur, du stirbst nicht alleine“, beschreibt sie sichtlich ergriffen den Moment, als sie kurz nach Beginn des Attentats einem Freund aus dem Gebetssaal folgte, um den Synagogeneingang zu verbarrikadieren.

Vielleicht auch wegen dieser Zivilcourage ist die gebürtige Wienerin überhaupt noch in der Lage, vor den Schülern der Mittelschule Kagran über die Risiken der Radikalisierung zu sprechen.

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