Wiener Bim-Linie 18 wird zum Ernst-Happel-Stadion verlängert
Das größte Stadion des Landes erhält eine Straßenbahn-Anbindung: Ab dem Herbst 2026 wird die Bim-Linie 18 bis zum Wiener Ernst-Happel-Stadion fahren. Das haben Verkehrsstadträtin Ulli Sima und Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) am Donnerstag verkündet. Derzeit ist die Linie zwischen der Haltestelle Burggasse-Stadthalle und der Schlachthausgasse unterwegs.
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Fußballfans dürfen sich auf Herbst 2026 freuen. Dann geht die Straßenbahnlinie 18 in die Verlängerung. Werden die „ambitionierten Pläne“ der roten-pinken Stadtregierung und der Wiener Linien rechtzeitig umgesetzt, fährt die Bim in weniger als zwei Jahren Bauzeit von der Schlachthausgasse weiter – über die Stadionbrücke, durch den Grünen Prater, über die Hauptallee (abgebremst durch Haltestellen), vorbei am Ernst-Happel Stadion, um in der Dr.-Natterer-Gasse zu wenden. Richtung Burggasse-Stadthalle.
18er sammelt U-Bahn-Fahrgäste ein
„Die Verlängerung der Linie 18 ist ein Meilenstein. Sie verbessert das Öffi-Angebot entscheidend“, sagt Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Tatsächlich werden Fahrgäste künftig von allen U-Bahnlinien in den 18er umsteigen können. „Wir investieren 87 Millionen Euro in dieses Klimaschutzprojekt“, sagt Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ). Auf der verlängerten Strecke sollen sechs Millionen Fahrgäste im Jahr unterwegs sein.
Mit „mehr als 3 Kilometer neuen Gleisen, sieben neuen Haltestellen, -Einsparungen von 1.300 Tonnen jährlich“ bewirbt Gudrun Senk von den Wiener Linien die „starke Achse von West nach Ost“. Auch als „großräumige Ausweichroute“ ist die neue Strecke bereits gedacht; wenn ab Ende 2026 die S-Bahn saniert wird.
Kritik kommt von der ÖVP
„Ich verstehe überhaupt nicht, warum man so viele Millionen für Schienen ausgibt“, ärgert sich hingegen Gemeinderätin Sabine Keri. Für die Bezirksparteiobfrau der ÖVP Leopoldstadt wäre eine Intervallverdichtung der bestehenden Buslinie 77A weitaus sinnvoller. Die Schienen quer über die Prater Hauptallee sieht sie als Stolperfalle für Sportler, die propagierte Verkehrsberuhigung und der geplante Radweg wären auch ohne Gleise machbar gewesen. Und hinter der angekündigten Neupflanzung von 200 Bäumen vermutet sie die massive Rodung von Altbestand. „Außerdem gab es keine Einbindung der Anrainer“, kritisiert Keri.
Die SPÖ-Bezirksvorsteher des 2. und 3. Bezirks sehen den Ausbau der Öffis freilich positiv. Der Landstraßer Erich Hohenberger scherzt: „Wenn unsere Fußballer so weiter spielen wie gegen Schweden, dann ist die direkte Verbindung durch den 18er nur zu begrüßen.“
Das Happel-Stadion wird durch die Verlängerung unter anderem direkt an den Hauptbahnhof und den Westbahnhof angebunden. Auch die U3-Station Schlachthausgasse ist damit erreichbar. Derzeit besteht hier eine Verbindung via Bus, konkret mit der Linie 77A.
77A wird verkürzt
Diese wird künftig nur mehr im dritten Bezirk unterwegs sein und nicht mehr bis zum Lusthaus im Prater fahren. Die 77A-Strecke im zweiten Bezirk wird von einer neuen Buslinie übernommen werden, dem 78A. Er wird zwischen Stadion und Lusthaus pendeln.
Bei Großevents wird die künftige Bim-Haltestelle Ernst-Happel-Stadion vorübergehend zur Endhaltestelle der Linie 18. Straßenbahnzüge können in der hier befindlichen Schleife vorzeitig wenden, hieß es heute.
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