Babyleiche im Müll entsorgt: Prozess gegen Mutter im Mai

Der Prozess findet in Wien statt
Zusammenfassung
- 21-Jährige in Wien wegen Tötung eines Kindes bei Geburt angeklagt, Prozess am 26. Mai.
- Babyleiche in Müllsack in Hotel entdeckt, drohende Strafe zwischen sechs Monaten und fünf Jahren.
- Frau handelte unter Einwirkung des Geburtsvorgangs, psychiatrisches Gutachten entlastet von Vorsatz.
Die Staatsanwaltschaft Wien hat beim Landesgericht eine Anklage gegen jene junge Frau eingebracht, die Ende 2024 in einem Hotel in Wien-Simmering einen gesunden Buben zur Welt gebracht hatte und unter Einwirkung des Geburtsvorgangs getötet haben soll.
Gegen die 21-Jährige wird am 26. Mai wegen Tötung eines Kindes bei der Geburt verhandelt.
Im Fall einer anklagekonformen Verurteilung droht der Frau eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und fünf Jahren.
Die junge Frau hatte am 8. Dezember 2024 gemeinsam mit ihrem Partner in einem Hotel eingecheckt. Am nächsten Tag wurde die Berufsrettung wegen starker Blutungen der 21-Jährigen alarmiert. Die Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Dort erkannten die Ärzte, dass sie unmittelbar zuvor ein Kind geboren haben musste, was von der 21-Jährigen vehement bestritten wurde.
Babyleiche in Müllsack entdeckt
Das Krankenhauspersonal verständigte dessen ungeachtet das Hotel, um nach einem Neugeborenen suchen zu lassen. Am nächsten Tag wurde die Babyleiche in einem Müllsack im Beherbergungsbetrieb entdeckt.
Beide Elternteile wurden zunächst wegen Mordverdachts festgenommen. Der 25-jährige Mann konnte jedoch die Strafverfolgungsbehörden bald überzeugen, nichts von der Schwangerschaft seiner Partnerin und dem Geburtsvorgang bemerkt zu haben.
"Das Kind am Hals gegriffen"
Im Jänner wurde schließlich auch die mordverdächtige Mutter aus der U-Haft entlassen. Ein psychiatrisches Gutachten hatte ergeben, dass sie nicht vorsätzlich getötet, sondern unter der Einwirkung des Geburtsvorgangs gehandelt hatte.
Der Sohn des Paares war gesund zur Welt gekommen. Er dürfte vermutlich unmittelbar nach der Geburt erwürgt worden sein. Die 21-Jährige erklärte in ihrer ersten polizeilichen Einvernahme, sie habe "das Kind am Hals gegriffen".
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