Nix is so sche wie da Summer in Wien...

Ich habe einen Fehler gemacht. Es war naiv von mir zu glauben, den Sommer anderswo besser als in Wien verbringen zu können. Sommerfrische am oberösterreichischen Land? – Denkste! Am Asphaltparkplatz des Einkaufsparks knallte mir die Sonne zu hart ins Gesicht. Männer bezeichneten mich regelmäßig als "Weib". Und asiatisches Essen war dort auch nicht so, wie es eigentlich sein könnte. Deshalb beging ich Landflucht, tauschte Asphalt gegen Kopfsteinpflaster ein und reiste zurück in die Hauptstadt.
Denn wie schon Toni Polster (und später Ernst Palicek) sang: "Nix is so sche wie da Summer in Wien." Ich bitte deshalb alle Daheimgebliebenen nun, diese legendäre Hymne der Wienliebe laut aufzudrehen und sich zu besinnen, wie toll unser Wien in den Sommermonaten wirklich ist.
Staycation
Bei sengender Hitze düse ich einfach schnell ins nächste Naherholungsgebiet, auf die Donauinsel. Eine Insel in der Stadt? Das hat laut Polster nicht jeder – vor allem nicht Sevilla, Gladbach, Köln und auch nicht Turin. Oder auch beim Besuch im „Kongi“ (Kongressbad) merke ich regelmäßig, dass mir die Calamari fritti mit Meerblick wahrlich gestohlen bleiben können. Alles, was hier aus der Fritteuse kommt, finde ich à la bonheur. Hintennach noch ein Jolly verspeisen, dann ein Nickerchen einlegen und mich beim Turmspringen mit Kindern messen. Ja, so geht „da Summer in Wien“.
Nach dem Badeausflug schleck’ ich mein Gelato am Stephansplatz, wenn es bereits dunkel, aber noch immer heiß ist. Ich denk’ mir, „leiwand, ich will hier nie wieder weg!“ und spaziere weiter zum Filmfestival am Rathausplatz. Selten fühle ich mich so sicher, als wenn der Rathausmann auf mich runterschaut. Der Toni, der hat schon recht, wenn er sagt: „Sche is des Leben, des Leben is sche“. Das finde ich auch… und bin mir sicher, „wirklich nix is so sche wie da Summer in Wien, da Summer in Wien“...
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