230 Schüler wappnen sich gegen Cyberkriminalität

VBS Floridsdorf, Schule, Cybersicherheit, Lehrplan
Mit dem Schulversuch CyberHAK setzt die VBS Floridsdorf gemeinsam mit zwei anderen Schulen auf digitale Bildung.

Von Franziska Trautmann 

Seit einem Jahr ist die private Vienna Business School (VBS) Floridsdorf  Teil des österreichweiten Schulversuchs „CyberHAK“. Das gemeinsame Projekt des Bildungs- und Innenministeriums soll Jugendliche im Bereich Cybersecurity ausbilden und sie so besser gegen Internetkriminalität wappnen. Es handelt sich dabei um kein eigenes Fach, sondern eine Vertiefung. 

Große Nachfrage

Im Rahmen der derzeit stattfindenden CyberHAK-Security-Days von 4. bis 6. November im Bundeskriminalamt konnte sich die VBS Floridsdorf mit den zwei weiteren Versuchsschulen, der HAK Horn (Niederösterreich) und der HAK Tamsweg (Salzburg), austauschen. Laut VBS-Direktorin Astrid Holzer ist das Projekt bis  jetzt ein voller Erfolg:„Letztes Jahr haben wir mit einer Schulklasse gestartet. Heuer waren die Anmeldungen gleich am ersten Tag voll, sodass wir dieses Schuljahr zwei erste CyberHAK-Klassen gebildet haben.“ 

Bereits ab der ersten Schulstufe wird  „Cybersecurity und Sicherheitsmanagement“ unterrichtet – anders als in anderen Handelsakademien, bei denen Schüler sich erst ab dem dritten Jahr spezialisieren können. 

Zusätzliche Stunden

Neben dem normalen Lehrplan  gibt es zusätzliche Stunden für die CyberHAK-Klassen: In der ersten Stufe werden drei zusätzliche Stunden  pro Woche angeboten, in der zweiten nur zwei extra. In der dritten, vierten und fünften Stufe sei dann eine Vertiefung der Spezialform und Überschneidung mit anderen Unterrichtsfächern  angedacht, heißt es. 

Obwohl die Jugendlichen dadurch mehr Unterrichtszeit haben, zeigen sie sich laut Direktorin Holzer motiviert. „Es ist ein Thema, das sie interessiert, weil sie selbst schon sehr viel Wissen mitbringen. Zum Beispiel werden negative Erfahrungen mit Phishing-Mails im Unterricht thematisiert und es wird ihnen der richtige Umgang beigebracht“, sagt Holzer. Der Schulversuch stellt aber nicht nur zusätzliche Arbeit für Schüler, sondern auch für das Lehrpersonal dar. 

Die Basisausbildung stelle zwar das Bundeskriminalamt zur Verfügung, weitere Fortbildungen werden über die pädagogischen Hochschulen abgewickelt, organisieren müssen es die  CyberHAK-Schulen aber selbst. Zusammengeschlossen haben sie sich bereits unter dem Namen „CyberHAK“ Austria und vernetzen sich über neue Möglichkeiten der Weiterbildung ihrer Pädagogen. 

Cyber-Cobra

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Bundeskriminalamt-Direktor Andreas Holzer zeigen sich stolz: Österreich soll in Zukunft mit gut ausgebildeten Beamten gegen die steigende Internetkriminalität vorgehen können und setzt dabei auf die Jugend. Spezialeinheiten wie eine eigene Cyber-Cobra sollen dafür ausgebildet werden. 
Laut Karner brauche es aber Expertise, weshalb „genau hier die sogenannten CyberHAKs zur Anwendung kommen. Nämlich bei der Ausbildung von Nachwuchs für die Cyber-Cobra.“

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