Wien, die Stadt der Brunnen: Aber wie ist das mit der Reinigung?

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1.600 Brunnen gibt es über die ganze Stadt verteilt. Doch wie oft werden die gereinigt?

Anna Perazzolo

Die Amerikaner nehmen ihre Trinkwasserflaschen überall hin mit. Mittlerweile gibt es sogar alle möglichen Accessoires für die übergroßen Getränkebehälter. Tragegurte oder anheftbare kleine Halterungen für Kleinkram. Zu kaufen an jeder Ecke, wie sich bei einem USA-Aufenthalt herausstellte.

In Wien braucht man das alles nicht. Keine Tragegurte, keine Halterungen und eigentlich auch keine Trinkflasche. 1.600 Brunnen gibt es über die ganze Stadt verteilt. Nur Trinkbrunnen, wohlgemerkt. Historische Denkmalbrunnen kommen noch extra dazu.

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Wenn man möchte, kann man sich in Wien also von Trinkbrunnen zu Trinkbrunnen bewegen. Verdursten wird man nicht. Plant man die Route besonders gut, kommt man sogar während des Lauftrainings ohne eigene Wasserflasche aus. Diese Erkenntnis basiert auf persönlichen Erfahrungen.

Explizite Gedanken

Rundum also: Die vielen Trinkbrunnen in der Stadt sind ein echtes Highlight. Bis zu dem Punkt, an dem Kollegin A. von ihrer Horrorvorstellung berichtet: „Was ist, wenn jemand den Trinkbrunnen abschleckt?“

Ja, was dann? Dagegen unternehmen kann man selbst sowieso nichts. Der Gedanke aber brennt sich ein. Also Anruf bei der zuständigen MA 31 (Wiener Wasser). Ja, heißt es dort, die Trinkwasserbrunnen werden regelmäßig gereinigt. Also erst mal Erleichterung. Aber: In welchen Abständen die Reinigung erfolgt, ist nicht ganz eindeutig. Bei der Inbetriebnahme im Frühling, bei der Wartung und im Anlassfall, sagt eine Sprecherin. Regelmäßig jedenfalls.

Wasserproben werden entnommen

Außerdem werden stichprobenartig Wasserproben entnommen, heißt es weiter. „Wir testen also, ob das Trinkwasser so ist, wie es gesetzlich sein soll.“ Die Tests laufen von Inbetriebnahme bis Ende Oktober. Dem Mundstück selbst werden aber keine Keimproben entnommen, das werde gereinigt.

Die Frage also: Eine Trinkflasche zulegen oder Kollegin A. einfach nicht mehr nach ihrer Meinung fragen und damit explizite Gedanken vermeiden?

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