Wie Kriegsgefangene des Kaisers zu Wiens Maronibratern wurden

Maroni im Maronibrater.
Maximilian I. und Maria Theresia als Wegbereiter der Tradition des Maronibratens in Wien.

Was haben Kaiser Maximilian I., besser bekannt als der „letzte Ritter“, und Maria Theresia mit den heutigen Wiener Maronibraterinnen und -bratern zu tun? Eine ganze Menge, wie ein Blick in die Wiener Geschichtsbücher zeigt.

Maximilian hat im Jahr 1509 rund 300 kriegsgefangene Familien aus Franken und Thüringen im „Gottscher Land“, in der Krain, dem heutigen Slowenien, angesiedelt. 

Wanderhändler unterwegs

Als Wanderhändler verschafften sie sich dann – auch mit Maronis – ein Einkommen. Mitte des 17. Jahrhunderts hat Maria Theresia den „Gottscheern“ per Dekret erlaubt, diese Esskastanien in Wien zu verkaufen. 

So wurden diese – anfangs meist weiblichen – Maronibraterinnen mit ihren Eisenöfen zu einem beliebten und nicht mehr wegzudenkenden Teil des Wiener Stadtbildes.

Maroniofen.

Ein Maroniofen in Wien.

100 Stände bewilligt

Die Stadt Wien hat für die heurige Saison rund 100 Maronistände bewilligt. „In den vergangenen Jahren wurde ein leichter Rückgang der Zahl der Maronistände beobachtet, der aber nicht auf behördliche Maßnahmen zurückzuführen ist“, lässt Dietmar Klose, Abteilungsleiter der MA 36, wissen.

Die Aufstellungsorte erstrecken sich über das gesamte Stadtgebiet, wobei sich laut Klose die meisten Maronistände in der Inneren Stadt sowie in den Bezirken Mariahilf und Neubau – hier sei insbesondere die Mariahilfer Straße hervorzuheben, sowie in der Meidlinger Hauptstraße und der Landstraßer Hauptstraße befinden – für diese Straßenzüge werden seit Jahren die meisten Anträge gestellt.

Maroni dürfen in Wien übrigens vom 1. Oktober bis zum 31. März verkauft werden. 

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