Teures Grün: Warum die Kleingärten in Ottakring so viel kosten

Kleingartenverein Groß Jedlersdorf
„Wir sind offenbar sehr beliebt“, sagt ein Sprecher von Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp (SPÖ). Angebot und Nachfrage regle den Preis.

Der KURIER-Bericht über die Preise der Schrebergärten, die privat in den vergangenen Jahren verkauft wurden, hat für Erstaunen gesorgt. Denn dass Ottakring in diesem Ranking auf Platz 1 landet, hatte kaum jemand auf der Rechnung. 1.313 Euro wurden in Ottakring pro Quadratmeter für einen Kleingarten bezahlt, knapp dahinter lagen Döbling (1.220 Euro) und Donaustadt (1.086 Euro), am unteren Ende liegen Liesing (761 Euro), Hietzing (782 Euro) und Floridsdorf (796 Euro).  

Angebot und Nachfrage

In der Bezirksvertretung Ottakring schmunzelt man über das Ranking – und ist durchaus angetan. „Wir sind offenbar sehr beliebt“, sagt ein Sprecher von Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp (SPÖ). Um gleich einzuräumen: „Angebot und Nachfrage regeln den Preis.“ Wobei in Ottakring selbst nicht aufscheint, wie viele Kleingärten es im Bezirk gibt, die von Privatpersonen besessen werden. Eine hat jedenfalls keinen Kleingarten: die Bezirksvorsteherin.

Insgesamt gibt es in Ottakring knapp weniger als 2.000 Parzellen, die auf 15 Kleingartenanlagen aufgeteilt sind. Die Größen der Parzellen variieren, wie in jedem Bezirk. Die kleinen liegen bei rund 200 Quadratmetern, die großen auch mal über 400. Auch die Kleingartenanlagen variieren in ihren Größen: In manchen gibt es nur wenige Parzellen mit sechs bis sieben Grundstücken, andere wiederum weisen über 100 Flächen auf. 

Der Ursprung des Namens – Schrebergarten – liegt in den im 19. Jahrhundert entstandenen „Armengärten“: Daraus entwickelten sich zuerst Spielwiesen für Arbeiterkinder, benannt nach dem Leipziger Arzt Moritz Schreber. Daher setzte sich der Name „Schrebergärten“ durch. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Gärten genutzt, um dem Hunger in der Bevölkerung vorzubeugen – wegen Wohnungsmangels wurden sie oft als Wohnraum genutzt.

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