Wartezeit für Operationen an der Bandscheibe steigt weiter an
Die langen Wartezeiten auf Operationen in den Wiener Gemeindespitälern werden jetzt zu einem Politikum: Die ÖVP bringt dazu eine Anfrage an Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ein.
Der Hintergrund der Causa: Für das vierte Quartal des Vorjahres verzeichnete der Quartalsbericht des Krankenanstaltenverbunds (KAV) einen starken Anstieg der Wartezeiten bei Bandscheiben-Operationen. Sie lagen damals im Schnitt bei 103 Tagen, während sie Ende 2017 noch bei 58 Tagen gelegen waren (der KURIER berichtete). Bei anderen planbaren Eingriffen (z.B. Grauer Star) gab es Rückgänge.
Begründet wurde dies damals vom KAV mit einer hohen Zahl von Akuteingriffen und Sanierungsarbeiten in der Rudolfstiftung.
Kurzfristig gingen die Wartezeiten bis Jänner 2019 wieder um rund 54 Prozent zurück, nur um bis Mai erst recht wieder auf 112 Tage hochzuschnellen (Mittelwert aus dem AKH, der Rudolfstiftung und dem Donauspital). Seitdem hat sich an der Lage nichts verbessert. Die durchschnittliche Wartezeit an diesen drei Standorten ist sogar auf 118 Tage weiter angestiegen (Stand Juli 2019). Das sind knapp vier Monate. Wobei einzelne Patienten sogar von Wartezeiten von bis zu zwei Jahren berichten.
Durchschnittlich betrachtet besonders lange gedulden müssen sich die Patienten, die sich in der Rudolfstiftung einer Bandscheiben-Operation unterziehen müssen. Hier liegt die Wartezeit derzeit bei 173 Tage. Sie ist damit fast drei Mal so hoch wie im AKH (siehe Grafik).
Neue OP-Säle
„In der Rudolfstiftung wurden einige OP-Säle auf den neuesten Stand gebracht bzw. sind wegen gesetzlich vorgeschriebener Wartungs- und Überprüfungsarbeiten gesperrt“, sagt eine KAV-Sprecherin. „Da die Neurochirurgische Abteilung das gesamte Spektrum neurochirurgischer Erkrankungen versorgt und akut lebensbedrohliche Operationen, aber auch akute Bandscheiben-OPs sofort versorgt werden, kam es nur bei den planbaren Eingriffen zu längeren Wartezeiten. Diese werden derzeit abgearbeitet.“
VP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec lässt das nicht gelten: „Der KAV versucht nur wieder, die Fehler gesundzubeten, anstatt transparent die vorhandenen Probleme zu lösen. Diese Situation ist einer Weltstadt wie Wien nicht würdig.“
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