Tochter mit Messer attackiert: Familienehre soll Hintergrund sein
Das 15-jährige Mädchen wurde vor Ort erstversorgt und mit einem Rettungshubschrauber in ein Spital geflogen.
Auf offener Straße soll der 50-Jährige am Montagabend in der Donaustadt mit einem Küchenmesser auf seine Tochter losgegangen sein. Das Mädchen erlitt lebensgefährliche Verletzungen am Hals und Oberkörper, eine Not-Operation rettete der 15-Jährigen das Leben.
Am Tag nach der Tat kommen nun immer mehr Details ans Licht, wie es zu der Bluttat kommen konnte: Die 15-Jährige soll eine Beziehung haben, die der Familie ein Dorn im Auge gewesen sein dürfte. Hintergrund dürfte demnach gekränkte Familienehre gewesen sein. "Aufgrund der Vernehmung des 15-jährigen Opfers ergab sich, dass die Familie nicht damit einverstanden gewesen sein soll, dass sie einen Freund hat", sagte Polizeisprecherin Anna Gutt.
Der Vater selbst äußerte sich nach wie vor nicht zum Tatmotiv. Er wurde bereits in eine Justizanstalt überstellt. "Das familiäre Umfeld und weitere Zeugenvernehmungen stehen nun im Fokus der laufenden Ermittlungen", so die Sprecherin. Noch am Dienstag wurden der Mann sowie seine Tochter von der Polizei einvernommen.
Jugendliche schrie um Hilfe
Passanten wurden durch die Schreie des Mädchens auf die Gewalttat aufmerksam, alarmierten über den Notruf die Polizei und kamen der 15-Jährigen zu Hilfe. Die Passanten brachten die Jugendliche dann noch in eine nahegelegene Arztpraxis, auch der Vater habe sich dorthin begeben.
"Der Vater war es"
Beamte des Stadtpolizeikommandos Donaustadt konnten den Tatverdächtigen noch am Tatort vorläufig festnehmen. Die mutmaßliche Tatwaffe, ein Küchenmesser, wurde ebenfalls am Tatort aufgefunden und sichergestellt. Der 50-Jährige zeigte sich in einer ersten Befragung geständig und er wird bereits anwaltlich vertreten. Er stammt laut eigenen Angaben aus Afghanistan.
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, unter anderem Hilfe und Informationen bei folgenden Adressen:
- Frauen-Helpline: online unter frauenhelpline.at und telefonisch unter 0800-222-555
- Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF): online unter aoef.at
- Frauenhaus-Notruf: unter 057722
- Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217
- Polizei-Notruf: 133
Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Auf der Webseite finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.
Das Mädchen hat gegenüber der Polizei noch am Abend ausgesagt, "der Vater war es", bevor sie das Bewusstsein verloren hat. Auch der Vater habe in einer ersten Einvernahme bestätigt, dass er seine Tochter attackiert habe.