Treffpunkt Wien: Bunte Küche und blaue Ohrwürmer

Treffpunkt Wien: Bunte Küche und blaue Ohrwürmer
Schauspieler Christian Tramitz sprach im Weltcafé über seine Beziehung zu Wien und ein Hörbuch

Bei Christian Tramitz denken die meisten wohl an die Krimi-Serie „Hubert und Staller“ oder die Western-Parodie „Schuh des Manitu“. Einige erkennen wohl auch seine Stimme in der deutschen Synchronisierung der US-Sitcom „How I Met Your Mother“ (er spricht den älteren Ted). Mit Kinderbüchern bringen ihn aber wohl die wenigsten in Verbindung.

Ausgerechnet ein Kinderbuch hat den deutschen Schauspieler und Synchronsprecher dieser Tage aber nach Wien gebracht. Und zwar das neue „Bakabu“-Buch (vom Wiener Ferdinand Auhser), in der der gleichnamige blaue Ohrwurm wieder auf Entdeckungsreise geht. Christian Tramitz spricht stets das Hörbuch zur Kinderbuchserie.

Wie viele Kinderbücher hat er als Vater von vier Kindern in seinem Leben eigentlich schon gelesen? „Lustigerweise fast keine“, sagt er. „Ich habe mir immer lieber Geschichten ausgedacht.“

Zu diesem Kinderbuch sei er auch zufällig gekommen. Seit er vor zehn Jahren anfing, die Krimis der Autorin Rita Falk zu vertonen, trudeln regelmäßig Hörbuch-Anfragen ein.

Bunte Kinderwelt

Den KURIER hat Christian Tramitz in einem Lokal getroffen, in dem sich viele potenzielle „Bakabu“-Leser aufhalten: Das Weltcafé in der Schwarzspanierstraße in Wien-Alsergrund wird neben Studierenden vor allem von Familien mit Kleinkindern frequentiert. Mehr als zwei Drittel der Gäste seien Frauen, meint Inhaberin Sarah Noori.

Treffpunkt Wien: Bunte Küche und blaue Ohrwürmer

Inhaberin Sarah Noori

Noori hat das Restaurant vor neun Monaten mit ihrem Partner Werner Proske übernommen; kurze Zeit danach übrigens auch das Votivcafé ein paar Straßen weiter. 

Im Weltcafé haben sie Licht und Belüftung erneuert, die durchgesessenen Matratzen im linken Teil gegen eine bunte Sofalandschaft getauscht und den kulinarischen Fokus noch mehr auf internationale vegane und vegetarische Produkte gelegt.

Wien besser als München

Für Christian Tramitz darf es vorerst nur ein Apfel-Holler-Saft gespritzt sein. Erstens ist erst früher Nachmittag, zweitens mag er es lieber fleischlastig. Diesbezüglich sei Wien übrigens viel besser als München: „Egal wie klein oder unscheinbar das Beisl war, in das ich hier gegangen bin, ich habe noch nie schlecht gegessen.“

Treffpunkt Wien: Bunte Küche und blaue Ohrwürmer

In die Stadt kommt er regelmäßig: „Mein Bruder (Nicolas Geremus, Primgeiger an der Wiener Staatsoper, Anm.) wohnt hier, meine Mutter (Monica Tramitz, geborene Hörbiger) ist hier geboren – und ich war schon als Kind ein wahnsinniger Qualtinger-Fan.“

Orte, die er regelmäßig aufsuche, habe er keine. „Meistens komme ich, um zu drehen. Dann seh‘ ich den Drehort und das Hotel. Wenn ich undiszipliniert bin, gehe ich abends etwas trinken – und bereue das am nächsten Tag.“ Er lacht.

Imitationen

Leute zum Lachen zu bringen – das war schon immer sein Talent. „In der Schulzeit haben sich alle über meine Imitationen amüsiert.“ (Seine Klassenkollegen vielleicht mehr als manche Lehrer.)

Treffpunkt Wien: Bunte Küche und blaue Ohrwürmer

Zum Schauspiel ist er trotzdem spät gekommen. „Bei mir in der Familie sind ja alle Schauspieler, also bis auf meine Eltern (sein Großvater ist Paul Hörbiger). Irgendwie habe ich mir gedacht: Ne, das interessiert mich nicht.“ Also hat er begonnen, Kunstgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaft zu studieren – und endete schlussendlich doch beim Schauspiel; vielleicht weil an der Berufung kein Weg vorbei führt.

Und so stehen für ihn heuer neben 16 neuen Folgen „Hubert ohne Staller“ auch noch ein 90-minütiger Film der Polizeiserie an. Einige Kinoprojekte sind ebenfalls in der Pipeline. Eines davon bringt ihn vielleicht bald wieder nach Wien.

Weltcafé

Bei den Speisen liegt ein Fokus auf veganen und vegetarischen Gerichten, mit orientalischem Einschlag. Etwa: Rote-Rüben-Gnocchi (9 €), Bassi (afrikanischer Gemüseeintopf, 8,50 €), aber auch Hühnersandwich (9,50 €).

Die Getränke: Limetten-Eistee  (3,80 €), Mangolassi  (4,50 €),  Mexikanischer Kaffee mit Zimt und Nelken (3,40 €), Bio Zwickl (2,90 €), Jean-Luc Spritzer mit Lavendelsirup (3,50 €)

Das Lokal: Gemütliches Restaurant. Platz für Kinderwagen. Komplettes Nichtraucherlokal.

Geöffnet: Montag bis Samstag 8 bis 24 Uhr, Sonntag,  9 bis 22 Uhr.

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