Hippe Hufe auf den Wiener Straßen gesichtet

Bei Vernissagen und hippen Aftershowpartys fallen sie sowieso seit Jahren auf: Die sogenannten "Tabis". Eine ganz besondere Art von Schuh – inklusive Spalt.
Man stelle sich vor (oder ergoogle) Stiefeletten, Ballerinas oder sogar Turnschuhe, bei denen der große Zeh räumlich vom Rest der Zehenfamilie getrennt ist. Im Prinzip wie Flip-Flops, nur konsequenter. Dieses Statement muss nicht jeder schön oder gar spannend finden. Vielleicht lässt man sich sogar zu tierischen Assoziationen wie den Hufen von Nutztieren oder Hummerscheren hinreißen. Immer mehr Wienerinnen und Wienern ist das jedoch vollkommen wurscht, sie feiern das auffällige Schuhwerk der Stunde mit dem unbequemen Design (fürs Auge), das beim Tragen dann doch überraschend angenehm ausfällt.
Zehenschuhe, aber anders
Die "Tabis" gibt es keineswegs erst seit gestern. Es handelt sich eigentlich um einen Designklassiker aus dem Maison Margiela aus dem Jahre 1988, der sich von der japanischen Tradition der gespaltenen Socken ableitet, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Bis dato war der Schuh noch avantgardistisch, mittlerweile ist er aber durch Influencing und gute Fakes im Mainstream angelangt. Und das hat selbst Wien bemerkt!
Bleiben wir mal kurz beim Stichwort Fakes: Der Preispunkt für originale Boots ist nämlich wirklich nichts für jedermann und -frau. Angefangen bei 800 Euro wird das extravagante Design schnell exorbitant teuer – je nach Ausführung nämlich vierstellig. Dieser Fakt (und die Ästhetik sowieso) spalten auch die Redaktion: Einige rümpfen irritiert die bebrillte Nase, andere sprechen jedoch von einer "starken Ansage". Wer am Ende recht hat, ist eigentlich egal. Wie bei jedem Trend diktiert die Masse dessen Akzeptanz. Und "Tabis" sind definitiv gekommen, um auf den Wiener Straßen zu bleiben.
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