Streit um Islam im Zeugnis: Wiener Lehrer bekommen Sonderurlaub

Bei den Schülern stand "IGGÖ" statt "Islam" im Zeugnis
Die unklare Regelung zur Bezeichnung islamischer Religionsbekenntnisse in Zeugnissen beschert den Lehrkräften Mehraufwand.

Durch neue Vorgaben für die Bezeichnung des islamischen Religionsbekenntnisses im Zeugnis, die erst vor kurzem die Schulen erreichten, mussten viele Lehrer schon ausgestellte Zeugnisse erneut ausdrucken. Sie erhalten nun einen Tag Sonderurlaub, teilte der Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer (SPÖ) den Schulen mit. Lehrer müssen dafür einen entsprechend begründeten Antrag beim Direktor stellen.

Hintergrund ist ein Streit mit der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) über die Bezeichnung des Religionsbekenntnisses im Schulzeugnis. Erst kurz vor Schulschluss informierte das Kultusamt das Bildungsministerium und dieses in Folge die Bildungsdirektionen, dass ab sofort "Islam" mit Zusätzen wie "IGGÖ" bzw."SCHIA" (Schiiiten) - oder nur "ALEVI" (Aleviten) für die Ausrichtung im Zeugnis stehen muss. Aufgrund der späten Lösung mussten deshalb bereits ausgestellte Zeugnisse neu ausgedruckt werden.

Worte reichen Himmer nicht

Für Himmer ist es nicht ausreichend, für diesen "sehr hohen Aufwand" mit schönen Worten zu danken, wie er in dem Mail schreibt. Deshalb bekomme jeder Lehrer, der mit diesem Problem konfrontiert war, einen Sonderurlaubstag zugesprochen. Um diesen zu konsumieren, müsse ein Antrag bei der Schulleitung gestellt werden, die Schulleiter müssten diese Anträge prüfen, erklärte ein Sprecher der Bildungsdirektion auf Anfrage der APA.

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