Action in der Straßenbahn: Österreich gewinnt erste Tram-WM

Tram driver world championship in Vienna
Die erste Weltmeisterschaft im Geschicklichkeitsbewerb für Straßenbahnchauffeure aus aller Welt fand in Wien statt. Österreich holte den Titel.

Österreich ist Weltmeister im Tramwayfahren: Um kurz vor 17 Uhr war es soweit: Nach einem langen Wettkampftag stand der Sieger der ersten Tram-WM fest. Das Team der Wiener Linien holte den Titel, Stockerlplätze gab es für Polen (Platz 2) und Norwegen (Platz 3).

Der Wettkampftag

Der Startschuss für die erste Weltmeisterschaft im Straßenbahnfahren war Samstagfrüh gefallen. Beim Wiener Rathausplatz konkurrierten Tramfahrer aus 25 Städten in acht Disziplinen, wobei die Wiener Linien für die österreichische Bundeshauptstadt antraten. 

Allerdings wird bei so einer Veranstaltung nicht klassisch um die Wette gefahren. Vielmehr sollen die Teams in Gameshow-artigen Herausforderungen wie Tram-Bowling und -Curling ihr Geschick am Steuer unter Beweis stellen.

Wien lud zur WM-Premiere Fahrer aus aller Welt ein

Eigentlich wäre heuer die zwölfte Tram-Europameisterschaft auf dem Plan gestanden. 2012 ging die erste Tram-EM in Dresden über die Bühne, 2015 in Wien und 2023 holten sich die Wiener Linien im rumänischen Oradea die Goldmedaille. Dieses Jahr lud Wien aber erstmals Fahrer aus aller Welt ein - darunter Teams aus Rio de Janeiro, Hongkong, Melbourne oder Casablanca.

Der Wettbewerb hätte es auch in "Wetten, dass..?" geschafft

Vermutlich hätten es die Disziplinen auch in Spielformate wie "Wetten, dass..?" geschafft - etwa das Stop & Go, ein gezieltes Beschleunigen und Bremsen mit Wasserbecher an der Front, oder das Halten der Geschwindigkeit mit verdecktem Tachometer und das Anschieben einer Curling-Draisine. Wer auf der Hindernisstrecke zwischen Burgtheater und Rathaus achtlos über die Gleise bretterte, zu eng parkte oder etwa Wasser verschüttete, musste mit Punktabzug rechnen. Schnelle Ausführungen wurden allerdings belohnt.

Der Event passt zum Jubiläum 160 Jahre Tramway in Wien

Rund um die WM zelebrieren die Wiener Linien mit Info- und Spielständen auch das 160-jährige Jubiläum der Tramway in Wien. Denn das Event soll "alle Leistungen der Wiener Linien vor den Vorhang holen", so Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien. Zum Auftakt betonte auch Stadtchef Michael Ludwig per Video-Grußbotschaft die Wichtigkeit des öffentlichen Nahverkehrs. Neben dem Wettbewerb wolle man zeigen, "wie wichtig es ist, den öffentlichen Verkehr auszubauen."

Zuletzt geriet die Stadtregierung wegen Öffi-Sparmaßnahmen allerdings unter Kritik. Denn ab dem 1. Jänner 2026 soll die 365-Euro-Jahreskarte nunmehr 467 Euro kosten.

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