460 Jahre Hofreitschule: Im Stall wird es künftig kühler

460 Jahre Hofreitschule: Im Stall wird es künftig kühler
Die Hofreitschule feiert heuer Jubiläum. Im neuen Jahr wird das Stallklima verbessert, auch Tourneen und ein Besucherzentrum sind geplant.

Die rund 400 Lipizzaner der Spanischen Hofreitschule werden künftig weniger schwitzen: Noch heuer sollen in der Stallburg eine "sehr leistungsfähige Lüftung sowie Benebelungsanlagen" in Betrieb gehen, kündigte Geschäftsführer Alfred Hudler bei einer Pressekonferenz am Dienstag mehrere Projekte an, die im Jubiläumsjahr umgesetzt werden. 

Im Sommer wird der Stall demnach um ein paar Grad heruntergekühlt, so Oberbereiter Marcus Nowotny. Außerdem ist eine Begrünung in dem historischen Renaissance-Gebäude geplant, in dem die Ställe der Pferde untergebracht sind. Es könnte allerdings noch etwas dauern, bis dort neue Bäume gepflanzt werden. "Das Bundesdenkmalamt hat hier noch Einwände, das bereitet uns noch ein bisschen Kopfzerbrechen. Aber das werden wir auch hinkriegen", ist Hudler überzeugt. 

Etwas Kopfzerbrechen - und Umsatzeinbußen - wird heuer auch die Sanierung des Daches in der Winterreitschule mit sich bringen. "Eine technische Überprüfung hat ergeben, dass die Decke in dem historischen Gebäude dringend saniert werden muss. Da werden wir im Sommer beginnen, der Betrieb wird dann nur eingeschränkt möglich sein", sagt der Geschäftsführer der Spanischen Hofreitschule. 

Gesamtumsatz von 12,9 Millionen

Nichtsdestotrotz geht Hudler davon aus, dass auch heuer die Anzahl der Vorführungen - etwa 90 pro Jahr - konstant bleiben wird. Im vergangenen Jahr habe man einen Gesamtumsatz von 12,9 Millionen erwirtschaftet, eine leichte Steigerung zum Vorjahr. Er verwies in dem Zusammenhang auf rund 356.000 Besucher in der Bundeshauptstadt sowie 45.000 Besucher im steirischen Piber.

„Die Auslastung der Vorführungen betrug im vergangenen Jahr 96 Prozent. Die Top-3-Nationen, die die Spanische Hofreitschule in Wien besuchen, sind Deutschland, USA und England. Die Österreicher selbst machen rund 13 Prozent aus“, erklärte Hudler. 

Finanzierung für Besucherzentrum steht

Trotz des Besucher-Plus von 3,2 Prozent kämpft auch die Spanische Hofreitschule mit den Folgen der Inflation. „Wir merken außerdem eine zunehmende Preissensibilität bei den Besuchern und ein volatiles Verhalten, was das Kaufen der Tickets betrifft. Das passiert heute viel kurzfristiger als früher“, sagt der Geschäftsführer.  Um künftig noch mehr Besucher nach Wien zu holen, plant die Spanische Hofreitschule ein Besucherzentrum. Konzept und Finanzierung würden bereits stehen.

36 Fohlen geboren

Auf der Agenda für nächstes Jahr stehen außerdem Planungen für Tourneen, an denen die Lipizzaner der Hofreitschule teilnehmen werden. Der Auftakt dafür soll eine Frankreich-Tournee im Februar 2026 sein. Um auch in den kommenden Jahren Tourneen bestreiten zu können, braucht es genug Nachwuchs: Im vergangenen Jahr wurden 36 Fohlen geboren, 19 davon waren Hengste. „Der Bestand an Lipizzanern ist meist konstant, pro Jahr werden rund 40 Fohlen geboren, 40 Pferde werden verkauft“, so Hudler.

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