Der Traum vom Fliegen: Wo junge Skispringer in Wien abheben

Der Traum vom Fliegen: Wo junge Skispringer in Wien abheben
Im Jänner lädt der Wiener Skisprungclub Mädchen und Buben zwischen 6 und 9 zum Schnuppertraining.

Wer beim Anblick wagemutiger Skispringerinnen und Skispringer im Fernsehen schon einmal gedacht hat: „Das würde ich mich nie trauen“, dem sei gesagt: Auch die Profis haben einmal auf kleinen Schanzen angefangen. Und genau das können Mädchen und Buben zwischen 6 und 9 Jahren an den kommenden Wochenenden in Wien.

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Beim Schnuppertraining des Skisprungclub „Wiener Stadtadler“ wird im Ernst-Happel-Stadion eine kleine Schanze für junge Athletinnen und Athleten aufgebaut. Genau wie bei den Großen, inklusive echter Anlaufspur. Schnee ist willkommen, aber kein Muss: Gelandet wird auf einem bewässerten Rasenteppich. Einzige Voraussetzung: Die Skisprung-Neulinge müssen bereits Ski fahren können.

Kind auf der Anlauframpe beim Skisprungtraining

Volle Konzentration

Das Schnuppertraining der Stadtadler ist die einzige Gelegenheit im Jahr, einmal mitten in Wien mit Skiern abzuheben. Denn im Umkreis von rund 100 Kilometern rund um die Bundeshauptstadt gibt es eigentlich keine Sprungschanzen. Normalerweise müssen Wiener Nachwuchsskispringerinnen und -springer an den Wochenenden nach Mürzzuschlag, Eisenerz oder Schwarzach fahren, um auf den verschiedenen Schanzen zu trainieren.

Historischer Weltcup

Umso größer ist die Freude über den jüngsten Erfolg, den die rund 200 Stadtadler feiern dürfen. Denn erstmals in der Geschichte des Weltcups gehen auch zwei Wiener Skispringerinnen an den Start: Die 16-jährige Meghann Wadsak und die 15-jährige Sara Pokorny, die Anfang des Jahres von Ski-Austria-Damen-Cheftrainer Bernhard Metzler nominiert wurden. Beide sind echte Wiener Stadtadler.

Vereinsgründer Christian Moser ist stolz: „In den vergangenen zwei Jahren hat sich schon abgezeichnet, dass dieser Traum in Erfüllung gehen könnte. Ich freue mich unheimlich, dass Meghann und Sara die ersten Wienerinnen sind, die für Österreich im Skisprung-Weltcup starten. Das zeigt, wie viel Potenzial auch im Skispringen in der Großstadt liegt.“

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Das Verletzungsrisiko beim Skispringen – eine der häufigsten Bedenken besorgter Eltern – hält sich übrigens in Grenzen, wie eine Studie der Medizinischen Universität Oslo aus dem Jahr 2019 zeigt: Im Vergleich zu anderen Wintersportarten wie Ski alpin, Freestyle und Snowboard ist es die Sportart mit den wenigsten Verletzungen.

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