"Schwedenbomben-Bande": Vier der fünf Verdächtigen in Haft
Eine fünfköpfige Bande soll ab Dezember 2018 vorrangig in Wien und Niederösterreich abgestellte Sattelaufleger samt Ladung gestohlen haben. Bei insgesamt sieben in Österreich registrierten Vorfällen entstand nach Polizeiangaben vom Mittwoch ein Gesamtschaden von etwa 428.000 Euro. Auf die Kappe der Beschuldigten geht demnach auch der Diebstahl von 33 Paletten Schwedenbomben in Traiskirchen (Bezirk Baden), der vor rund einem Jahr für mediales Aufsehen gesorgt hatte.
Festnahmen gab es in der Causa bereits am 19. und 20. Mai. Die Handschellen klickten an diesen beiden Tagen in Schwechat (Bezirk Bruck a. d. Leitha) für ungarische Staatsbürger im Alter von 44, 55 und 64 Jahren. Das Trio wurde mittlerweile - teils nicht rechtskräftig und teilweise bedingt - am Landesgericht Wiener Neustadt zu Haftstrafen von zwei bis drei Jahren verurteilt. Das Urteil gegen einen 51-jährigen Rumänen war ausständig. Nach einem weiteren Mitglied der Bande, einem 45 Jahre alten ungarischen Staatsbürger, wird noch gefahndet.
Von langer Hand geplant
Geplant und vorbereitet wurden die Coups jeweils in Ungarn. Bei der Ausführung wurden gefälschte Dokumente und zuvor gestohlene slowakische Kennzeichentafeln verwendet. Mehrere Aktionen gingen nachts über die Bühne. Die Sattelaufleger waren zuvor als Objekte der Begierde festgelegt worden und wurden dann zielgerichtet mit einer Zugmaschine abgeholt.
Das Quintett schlug nach Angaben der Landespolizeidirektion Niederösterreich aber auch tagsüber zu. Dabei war ein Lkw-Lenker zu einer Firma geschickt worden, wo den Beschuldigten die Ware „im guten Glauben“ aufgeladen wurde, wie es in einer Aussendung hieß. Die gestohlenen Güter sollen generell bis zum Verkauf auf verschiedenen Lagerplätzen in Ungarn und in der Slowakei gebunkert worden sein.
Kommentare