Schüsse am Wiener Yppenplatz: Polizei gibt neue Details bekannt

Schüsse am Wiener Yppenplatz: Polizei gibt neue Details bekannt
Die jungen Männer wurden nicht lebensgefährlich getroffen. Erste Befragungen bestätigten, was zum Motiv bereits vermutet wurde.

Die beiden Schwerverletzten nach den Schüssen am Yppenplatz in Wien-Ottakring wurden kurz bereits einvernommen. Laut Polizei handelt es sich dabei um einen Syrer und einen staatenlosen Mann. 

"Es ist jedoch zu betonen, dass die förmlichen Vernehmungen aufgrund des Gesundheitszustandes der Opfer noch nicht möglich waren und das Landeskriminalamt Wien auf Hochtouren ermittelt", so Polizeisprecher Philipp Haßlinger auf KURIER-Anfrage. 

Die Verletzten sind nach neuen, gesicherten Angaben 18 und 22 Jahre alt. Laut ORF „Wien Heute“ wurde der Jüngere bereits entlassen der Ältere ist noch im Spital. Lebensgefahr hatte nicht bestanden.

Fahndung noch nicht erfolgreich

Hinweise auf die Täter gibt es vorerst nicht, die "Fahndungsmaßnahmen nach den bisher unbekannten Tätern sind vollumfänglich aufrecht", sagte Haßlinger. Videoüberwachungen werden laufend gesichert und ausgewertet sowie Zeugenbefragungen durchgeführt. 

Gegen 18.00 Uhr war es am Yppenplatz zu einem Streit zwischen den zwei späteren Opfern und einer anderen kleinen Gruppe gekommen. Der 18- und der 22-Jährige wurden vermutlich aus einer Faustfeuerwaffe angeschossen und „von der Hüfte abwärts“ getroffen. Wie viele Schüsse es waren, könne noch nicht gesagt werden, erläuterte Schick am Montag. Patronenhülsen und weitere Spuren wurden gesichert, betonte die Sprecherin.

Rucksack mit Drogen gibt Rätsel auf

Außerdem wurde im Bereich des Tatorts ein Rucksack mit einer noch unbekannten Menge Suchtmittel darin gefunden. "In dem aufgefundenen Rucksack am Tatort befand sich in „Baggies“ abgepacktes Suchtgift, genauer Marihuana. Dieser wurde sichergestellt", sagte Haßlinger. 

Zunächst hatte es geheißen, dass bei dem Streit wohl auch Messer im Spiel waren. Es wurde jedoch keines gefunden und die Opfer wiesen keine Stich- oder Schnittverletzungen auf, konnte Schick dies nicht bestätigen.

„Der Yppenplatz war mit Sicherheit eine Straftat im Drogenmilieu und hat nichts zu tun mit den Auseinandersetzungen zwischen den ethnischen Gruppen, die wir in den vergangenen Tagen erlebt haben“, sagte der Vizepolizeipräsident Franz Eigner am Abend gegenüber dem ORF.

"Erste kurze Befragungen der beiden Opfer im Spital haben den bereits öffentlich bekannten Verdacht, dass es sich um eine Tat im Suchtmittelmilieu handelt, bekräftigt", hieß es dazu auch auf KURIER-Anfrage am Dienstagvormittag von der Polizei.

Unbeteiligte dürften nicht in Gefahr gewesen sein, die Schüsse wurden offenbar im Zuge der Auseinandersetzung aus nächster Nähe abgegeben. 

Hinweise an die Polizei

Es gab jedoch Zeugen - diese hatten den Notruf alarmiert - und die Polizei bittet die Bevölkerung unter der Telefonnummer 01-31310-338000 um weitere Hinweise an das Landeskriminalamt Wien, diese können auch anonym abgegeben werden. 

Die Unsicherheitszone rund um den Brunnenmarkt sei Realität, reagierte Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer am Montag in einer Aussendung. „Es muss jetzt endgültig Schluss sein mit dem konsequenten Wegschauen der Verantwortlichen in der Stadt“, betonte er. „Was muss noch alles passieren, damit der Bürgermeister endlich die Wienerinnen und Wiener vor diesen Verbrecherbanden schützt“, sah FPÖ-Landesparteiobmann Dominik Nepp Stadtchef Michael Ludwig (SPÖ) in der Pflicht. Die Bezirksvorsteherin von Ottakring, Stefanie Lamp (SPÖ), hatte am Sonntagabend dagegen „dringend die Unterstützung durch Verantwortliche im Bund“ gefordert. Alle Anrainer und Geschäftstreibenden hätten ein Recht auf Sicherheit.

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