Radwegausbau in Wien: 20 neue Kilometer für die Wadeln
„Unsere Abteilungen sind am Limit.“ Mit diesen Worten stelle Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) gestern das Programm für den Radwegausbau 2023 vor. Mehr geht nicht, so die Botschaft. Geplant sind 50 Projekte, die insgesamt 20 Kilometer Radinfrastruktur bringen sollen.
An dieser Zahl zweifeln die Grünen, in Wahrheit würden nur 14 Kilometer Radwege entstehen, da die Stadt auch alte Projekte einrechnet. Laut Stadt machen 64 Prozent des Programms komplett neue Strukturen aus, bei den restlichen 36 Prozent werden lediglich bestehende Radwege optimiert. Kosten dürfte der Ausbau ähnlich viel wie 2022: rund 26 Millionen Euro.
Als „Highlight“ und „Zankapfel“ preist man den Umbau der Argentinierstraße in Wieden an. Gemeinsam mit der Herndlgasse in Favoriten soll der Lückenschluss für den „Radhighway Süd“ realisiert werden, der später auf neun Kilometern vom Zentrum bis nach Niederösterreich führt.
Detailpläne zur Argentinierstraße will man erst bei einem späteren Termin präsentieren. Sie sollen das Ergebnis einer Befragung von AnrainerInnen enthalten. Für den Baustart wird bereits der kommende Herbst anvisiert. Auch die Wiedner Hauptstraße bekommt im Bereich zwischen der Technischen Universität und Johann-Strauß-Gasse einen neuen Radweg. Derzeit läuft dazu ein Beteiligungsprozess, der Umbau soll 2024 erfolgen.
Parkpickerl-Effekt
Viel Platz habe man in der Donaustadt durch die Ausweitung des Parkpickerls gewonnen. Wie viel genau, könne man nicht sagen, 100.000 Parkplätze sind es laut Bezirkschef Ernst Nevrivy (SPÖ) aber „mit Garantie“.
Von der Wagramer Straße bis Stadlau entsteht ein 2,6 Kilometer langer Radweg mit mehr als 60 Bäumen. In der Erzherzog-Karl-Straße baut man ab Herbst eine 710 Meter lange Verbindung von der Wagramer Straße zur Industriestraße.
Fertig werden soll bis 2024 der Radschnellweg vom Zentrum in die Donaustadt. Im Sommer beginnt der Bau auf der stadtauswärtigen Seite der Praterstraße und des Radwegs auf der Aspernbrücke.
In Favoriten bringt man 3,8 Kilometer Infrastruktur auf den Weg, darunter Zweirichtungsradwege in der Triester Straße, Hertha-Firnbergstraße, Neilreichgasse (Bau ab 2024) und Davidgasse zwischen Reumannplatz und Laxenburger Straße. Radwege in der Landgutgasse werden heuer fertiggestellt, weitere Abschnitte folgen 2024.
In Penzing realisiert man in Summe vier Projekte. Als wichtigsten Punkt streicht man die Verbesserung der Nord-Süd-Verbindung in der Kendlerstraße durch einen Zweirichtungsradweg hervor.
In Angriff nimmt man auch die Josefstädter Pfeilgasse, der Abschnitt vom Lerchenfelder Gürtel bis zur Strozzigasse wird zur 680 Meter langen Fahrradstraße. Nächstes Jahr folgt Teil zwei der Umgestaltung ab der Strozzigasse entlang von Zeltgasse und Josefsgasse bis zur 2er-Linie.
In Summe seien 70 Prozent aller Projekte baulich getrennte Radwege und 15 Prozent Fahrradstraßen. Alle Bauvorhaben gehen laut Stadt auch mit Begrünungsmaßnahmen einher.
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