Versuchter Mord an Baby in Wien: Eltern vor Gericht

Prozess findet am Wiener Landesgericht statt.
Am Dienstag wird am Wiener Landesgericht gegen die Eltern eines Kleinkinds verhandelt, denen versuchter Mord an ihrer Tochter vorgeworfen wird. Der Vater ist als unmittelbarer Täter angeklagt, die Mutter als Beteiligte.
Ihre damals sechs Wochen alte Tochter war kurz vor Weihnachten mit schweren Hirnverletzungen in kritischem Zustand in ein Spital gebracht worden war. Das Baby überlebte, hat jedoch irreversible Hirnschäden davongetragen, wie ein Gutachten ergab.
Laut Anklage soll der 26 Jahre alte Vater zumindest mit bedingtem Vorsatz seine jüngste Tochter - das Paar hat insgesamt vier Kinder - zu töten versucht haben, indem er sie „zu nicht mehr exakt feststellbaren Zeitpunkten im Dezember 2024 in zumindest zwei Angriffen mehrfach schüttelte, wodurch diese ein Schüttel-Trauma mit akuten Blutungen zwischen Schädeldecke und Gehirn, erhöhtem Hirndruck, Blutungen im Augenhintergrund, beidseitigen Hygromen (eine zystische Ansammlung von Flüssigkeiten, Anm.) und mehreren Brückenvenenthrombosen erlitt und akute Lebensgefahr bestand“.
"Typische Verletzungen"
Der um zwei Jahre jüngeren Mutter wird angekreidet, es unterlassen zu haben, ihren Mann an der Tatbegehung zu hindern, obwohl sie bei den Übergriffen in der gemeinsamen Wohnung anwesend war. Weder hätte sie das Kind geschützt noch „dritte Stellen“ - Ärzte oder die MA 11 - informiert. Die Eltern hatten nach ihrer Festnahme behauptet, sie hätten mit den schweren Kopfverletzungen ihres jüngsten Kindes nichts zu tun.
Das Mädchen wäre über ihre fünfjährige Schwester gestürzt und hätte sich an deren Handy am Kopf verletzt. Ein von der Staatsanwaltschaft eingeholtes Gutachten widerlegte das insofern, als ein gerichtsmedizinischer Sachverständiger bei der Kleinen die für ein Schütteltrauma typischen Verletzungen nachweisen konnte.
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