Mordversuch in Floridsdorf: Polizei fasste Verdächtigen

Polizei ermittelt am Tatort.
Nach der Messerattacke im Wasserpark in Wien-Floridsdorf auf einen 33-Jährigen am Dienstagvormittag ist ein Verdächtiger ausgeforscht und festgenommen worden. Dabei handelt es sich um einen 19-jährigen Bulgaren, berichtete die Landespolizeidirektion am Samstagvormittag.
Eine Vernehmung fand bisher noch nicht statt. Der 33-Jährige habe den Verdächtigen jedoch zweifelsfrei identifizieren können, hieß es. Der 19-Jährige befindet sich bereits in einer Justizanstalt.
Das Opfer gab später gegenüber der Polizei an, den Mann aus der Obdachlosenszene zu kennen. Aussagen von Anrainerinnen und Anrainern sowie Bilder aus der Überwachungskamera einer nahegelegenen Tankstelle lieferten den Ermittlern entscheidende Hinweise zu dem 19-jährigen Verdächtigen.
"Klassisches U-Boot"
Bei dem Mann ohne aufrechten Wohnsitz in Wien soll es sich, wie Polizeisprecher Philipp Haßlinger der APA sagte, "um ein klassisches U-Boot" handeln. Er sei zuvor auch nie polizeilich in Erscheinung getreten und verfügt über keinerlei Deutschkenntnisse.
Im Gegensatz dazu weise das Opfer keinen Bezug zum Obdachlosenmilieu auf, hieß es seitens der Polizei. "Er verfügt auch über einen Meldesitz", so Haßlinger. Die beiden Männer sollen sich erst vor zwei Wochen in Floridsdorf kennengelernt haben.
Streit um Handy eskalierte
Der 33-Jährige habe ihm - auch aufgrund seiner unzureichenden Deutschkenntnisse - immer wieder sein Handy geborgt, um Anrufe zu tätigen, berichtete Haßlinger in Berufung auf die Ermittlungen. Der 19-Jährige dürfte sich am Tattag schließlich geweigert haben, das Mobiltelefon zurückzugeben. Der 33-Jährige schaffte es schließlich, das Telefon wieder an sich zu nehmen. In Folge des Streits soll der Bulgare unvermittelt mit einem Messer zugestochen haben.
WEGA musste Verdächtigen bändigen
Für den 19-Jährigen klickten schließlich am Donnerstag im Bereich der Floridsdorfer Hauptstraße die Handschellen. Weil er im Arrestbereich bei der Polizei derart randalierte, habe bisher noch keine Vernehmung stattfinden können, schilderte der Sprecher. "Am Ende musste sogar die WEGA gerufen werden", so Haßlinger.
Der 33-Jährige war durch zwei Messerstiche lebensgefährlich verletzt worden. Passanten fanden ihn daraufhin im Bereich der Parkanlage. Eine Not-OP im Spital dürfte ihm das Leben gerettet haben.
Indessen laufen die Ermittlungen des Landeskriminalamts weiter. Im Fokus der Kriminalisten steht ein Zeuge aus der Obdachlosenszene, der bisher noch nicht ausgeforscht werden konnte. Sachdienliche Hinweise zur Tat werden weiterhin in jeder Polizeidienststelle und direkt im Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Nord, unter 01-31310-67800 entgegengenommen.
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