"Verschwörungstheorien?": ORF weist Gerüchte zu Aktivisten zurück

In den ORF sind am Donnerstagabend 6 pro-palästinensische Aktivisten eingedrungen. Die Szenerie war dem Vernehmen nach turbulent - sie drangen bis vor die Redaktionsräumlichkeiten vor und enthüllten dort Transparente, in dem sie Parolen zum Gaza-Krieg enthüllten. Tags danach stellen sich viele die Frage: Wie konnten Aktivisten in das gesicherte ORF-Zentrum vordringen?
Beim Eingang gibt es eine Sicherheitsschleuse
Die Zentrale des öffentlichen Rundfunks ist für betriebsfremde Personen nur durch eine Sicherheitsschleuse erreichbar: Besucher müssen sich beim Eingang anmelden und ausweisen und können üblicherweise nicht auf eigene Faust herumspazieren. Dies führte zu Spekulationen, ob Mitarbeiter die Aktion ermöglicht hätten. Der KURIER fragte im ORF nach. Dort verweist man dies in das Reich der Verschwörungstheorien: "Der ORF hält zur gestrigen Störaktion von offensichtlich propalästinensischen Aktivisten am ORF-Mediencampus fest: Verschwörungstheorien und Spekulationen über mögliche Unterstützung durch ORF-Mitarbeiter:innen entbehren jeder Grundlage und sind zurückzuweisen." Der ORF habe seine Sicherheitskonzepte nach dem Zwischenfall bereits angepasst und werde diese "nach eingehender Analyse weiter verschärfen". Laut KURIER-Informationen sind die Aktivisten im Rahmen einer Führung in das Gebäude gelangt. Der ORF kommentierte das nicht.
Davor waren Aktivisten in Tirol zugange
Erst vor wenigen Wochen war eine Gruppe pro-palästinensischer Aktivisten in das Landesstudio des ORF Tirol am Innsbrucker Rennweg eingedrungen und hatte dort Palästina-Fahnen gehisst und gegen die ihrer Ansicht nach nicht-objektive Berichterstattung protestiert.
"ORF enabled Genocide"
Der Donnerstag war am Küniglberg jedenfalls hektisch: Video-Aufnahmen, die dem KURIER vorliegen, zeigen mehrere Personen, die auf dem Boden liegen, während sie von Polizisten in Schach gehalten werden. Auf dem Boden ist der Schriftzug "ORF enabled Genocide" (zu Deutsch: Der ORF ermöglicht einen Genozid) zu lesen. Auch die Wand wurde beschmiert.
Keine Gefährdung von Personen oder ORF-Sendungen
Laut ORF spielte sich die "Störaktion" vor dem Newsroom am ORF-Mediencampus ab. Man habe die Polizei verständigt, die Aktion wurde aufgelöst und die Aktivisten vom Gelände transportiert. "Zu keiner Zeit bestand Gefährdung von Personen oder ORF-Livesendungen, der Betrieb im ORF Newsroom war zu keiner Zeit unterbrochen. Der ORF legt Wert darauf, dass er, zu journalistischen Objektivität und Sorgfalt verpflichtet, ausgewogen über den Nahost bzw. Gaza-Konflikt berichtet und dies auch weiterhin tun wird. Der ORF weist jeden Vorwurf der Parteilichkeit zurück, verwahrt sich gegen jegliche Art von Gewalt und wird alle möglichen rechtlichen Schritte ergreifen.", so der ORF in einer Stellungnahme.
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