OP-Protokolle: Fälschungsvorwürfe laut AKH-Arzt "absurd"

Surgeons Performing Surgery On Patient In Operating Room
Der Arzt will gegen die Entlassung gerichtlich vorgehen und spricht von einem "hanebüchenen Vorwurf".

Jener Chirurg, der am Wiener AKH Operationsprotokolle wiederholt falsch ausgefüllt haben soll, hat die Vorwürfe nun in einem Interview als "absurd" zurückgewiesen. Er beteuerte im Gespräch mit der "Presse", dass er Aufzeichnungen nicht gefälscht habe und sie auch nicht fälschen habe lassen. "Das hätte mir nichts gebracht", sagte der Mann.

Seit längerer Zeit steht der Vorwurf im Raum, dass der Mediziner die Zahl der von ihm durchgeführten Eingriffe erhöht habe, um gleichzeitig in einer Privatordination zu arbeiten. Dies sei ein "hanebüchener Vorwurf", versicherte er. Denn er sei in seinem Bereich ohnehin einer der erfahrensten Chirurgen.

Name automatisch eingesetzt

Dass es Protokolle gibt, in denen sein Name steht, obwohl er nicht operiert hat, trifft laut dem Arzt zu - wenn auch seltener als behauptet werde, wie er betonte. Dies sei dadurch entstanden, dass ein OP-Programm seinen Namen automatisch eingesetzt habe. Kollegen, die die Operation durchgeführt haben, hätten entweder übersehen, den Namen zu ändern oder gedacht, dies gehöre so.

Er zeigte sich überzeugt, dass es derartige Unregelmäßigkeiten auch bei anderen Ärzten gegeben habe. "Wenn Sie suchen, werden Sie das auch in anderen Fällen finden", sagte der Chirurg, der von der Med-Uni laut dem Bericht inzwischen auch entlassen wurde: "Die sogenannte Sonderkommission hat viele Dinge nicht untersucht, sondern sich nur auf einen gewissen Zeitraum konzentriert, sich etwa frühere Jahre nicht angesehen." Der Arzt will gegen die Entlassung gerichtlich vorgehen.

Ein Sprecher der Universität bestätigte auf APA-Anfrage die Entlassung. Dass es andere vergleichbare Fälle mit nicht korrekten Protokollen gegeben habe, trifft laut der Med-Uni jedoch nicht zu. Die eingesetzte Kommission habe keine entsprechenden Hinweise entdeckt. Der Sprecher verwies zudem einmal mehr auf die Tatsache, dass die ersten Vorwürfe nicht von der Universität gekommen seien - sondern man die Untersuchung nach einem Revisionsbericht des Krankenanstaltenverbunds eingesetzt habe.

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