Nachtbürgermeister: Grüne Wirtschaft und Neos sehen Handlungsbedarf

Grüne und Neos fordern Nachtbürgermeister
Die Wirtschaftskammer erhob die wirtschaftliche Bedeutung des Nachtlebens in Wien. Grüne Wirtschaft und Neos fordern Nachtbürgermeister.

Dass im Wiener Nachtleben noch Potenzial steckt, machte die Studie der Wirtschaftskammer Wien (WKW) klar: Im Vergleich zu anderen Metropolen, wie Berlin oder London, wird in Wien noch relativ wenig mit der Clubkultur eingenommen. Die macht dennoch rund eine Milliarde Euro Bruttoumsatz pro Jahr.

Um der Branche Aufschwung zu bringen, könnte man es nun wie andere Großstädte machen und eine eigene Stelle installieren, die sich um die Belange der Nacht kümmert. Das will der Obmann der Sparte Tourismus- und Freizeitwirtschaft Markus Grießler, aber nicht. Es würde ausreichen, die Stakeholder an einen Tisch zu holen.

Diese Aussage wurde nach Bekanntwerden der Studie von Grünen und Neos heftig kritisiert. Unverständlich ist für Markus Ornig (Neos) das Vorgehen der WKW: „Dass die Wirtschaftskammer auf Neos-Initiative vor einem Jahr die Studie in Auftrag gegeben hat, war sehr erfreulich. Aber jetzt zeigt sich leider wieder das alte Kammer-Betonieren."

Die Studie zeige, dass Wien einen Nachtbürgermeister brauche. "Die Wirtschaftskammer hat für die Wiener Nachtwirtschaft jahrzehntelang nichts zustande gebracht – ein unabhängiger Nachtbürgermeister als Interessensvertretung ist überfällig“, so Ornig.

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So sieht das auch die Grüne Wirtschaft Wien. „Für den Tourismus ist die Clubkultur, vor allem in Hinblick auf die jüngere Zielgruppe, ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung, wo man seinen Urlaub verbringt. Wien ist eine junge, rasch wachsende Stadt und mittlerweile das jüngste Bundesland. Die unter-30-Jährigen sind die größte Altersgruppe und kommen nicht nur zum Studieren, sondern auch zum Feiern“, sagt Hans Arsenovic von den Grünen und Vizepräsident der WKW.  

Ob die zu errichtende Stelle dann Nachtbürgermeister oder MA2412 heißen würde, sei zweitrangig. Zuallererst müsse eine Anlaufstelle für die Nachtwirtschaft, für Kulturschaffende und Anrainer gleichermaßen geschaffen werden.

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