Nach Wirbel um schlafenden Obdachlosen: Neues Mahrer-Video veröffentlicht

ÖVP-Chef Mahrer sieht schwarz
Nachdem der Wiener ÖVP-Chef die Polizei wegen eines schlafenden Obdachlosen rief, ist nun auch das Video dazu veröffentlicht worden.

Keine zwei Wochen ist es her, dass ÖVP-Chef Karl Mahrer mit einem Videodreh für Empörung sorgte: Nach dem Brunnenmarkt hat der Landesparteichef die Mariahilfer Straße für sich als Problemzone entdeckt. Der grüne Bezirksrat Silvio Heinze twitterte ein Bild, das Mahrer telefonierend vor einem auf einer Bank schlafenden Mann zeigt, während er von einem Kameramann gefilmt wird.

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Mahrer rief wegen des Schlafenden die Polizei, die später auf Twitter feststellte: "Ein Mittagsschlaferl ist kein strafbares Verhalten." Das damals gedreht Video hat Mahrer nun auf Social Media veröffentlicht - aber offenbar ohne die besagte Telefon-Szene.

In Video wird beklagt, die Menschen würden sich durch campierende Wohnungslose "meist aus dem EU-Ausland" nicht mehr sicher fühlen. Zu Wort kommen in kurzen Interviews Personen, die laut Bildunterschrift Anrainer, Unternehmer oder Angestellte sein sollen. Gesprochen wird von Müll auf den Straßen, randalierenden Männergruppen und über bettelnde Menschen.

Zum Video schreibt Mahrer auf Social Media: "Sicherheit und Menschenwürde müssen auch im öffentlichen Raum selbstverständlich sein - kein Mensch sollte im Freien übernachten müssen. Und kein Mensch sollte Angst haben, in der Nacht mit einem Messer attackiert zu werden."

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Es brauche laut Mahrer eine Neuaufstellung der Sozialarbeit. Seitens der rot-pinken Stadtregierung und Bürgermeister Michael Ludwig fehle aber ein klares Bekenntnis, "dass Wien nicht der Magnet für die Zuwanderung ins Sozialsystem ist."

Eine erste Reaktion auf das neuste Mahrer-Video kommt von der FPÖ. Der Bezirksparteiobmann in Mariahilf Leo Kohlbauer ließ sich dafür offenbar selbst auf der Einkaufsstraße filmen. "Was es jetzt braucht, sind keine zusätzlichen schwarzen Voyeure, sondern Lösungen", schreibt Kohlbauer. Gefordert wird von dem Freiheitlichen, die soziale Einrichtungen im Bezirk zu reduzieren und großzügige Liegeflächen zu entfernen.

 

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