Nach Brand: Abriss der Nordbahnhalle startet ab morgen

Nach Brand: Abriss der Nordbahnhalle startet ab morgen
Nach dem verheerenden Brand steht jetzt fest: die Nordbahnhalle ist Geschichte. Der Abriss soll bis Ende 2020 dauern.

Nordbahnhalle ist nach Brand nicht mehr zu retten

Ab morgen, Dienstag, wird die durch den Brand am 10. November 2019 stark beschädigte Nordbahnhalle endgültig abgetragen. Das ist das Ergebnis von Gesprächen zwischen der Stadt Wien und der ÖBB - ihres Zeichens Eigentümerin der Halle. Nach Einschätzung durch Techniker ist eine bauliche „Rettung“ der Halle weder technisch sinnvoll, noch ökonomisch sinnvoll.

Die Tragfähigkeit der Konstruktion wurde durch die Hitze bei dem Brand so stark beschädigt, dass akute Einsturzgefahr herrscht. Das Abtragen der Brandreste wird voraussichtlich bis Ende Jänner 2020 dauern. Der ehemalige Platz der Halle wird in weiterer Folge Teil des neuen Grünraums, der etwa neun Hektar großen "Freien Mitte" im Nordbahnviertel.

WIEN: BRAND IN WIEN-LEOPOLDSTADT - NORDBAHNHALLE BETROFFEN

Der polizeiliche Abschlussbericht zur Brandursache wird noch im Dezember erwartet, hat aber keinen Einfluss auf die Entscheidung zum Abriss der Halle.

Unterschiedlichste Nutzung im Laufe der Jahre

Die in den 1960er Jahren errichtete ÖBB-Lagerhalle war bis Dezember 2016 an eine Lebensmittelfirma verpachtet. Zwischen März 2017 und Juli 2019 wurde die Halle für ein Stadtplanungsprojekt der Technischen Universität Wien genutzt. Aus der Zwischennutzung hätte sich eigentlich eine Dauernutzung entwickeln sollen. Dies stieß aber unter anderem auf Kritik von Anrainen. Vor allem weil die Halle im Unterschied zum denkmalgeschützten Wasserturm nicht im Leitbild für das Freiraumareal „Freie Mitte“ vorgesehen war.

Nach einer „Nachdenkpause“ und einem Teilabriss, der für die weitere städtische Entwicklung des Areals unbedingt notwendig war, beendete der Brand am 10. November abrupt jede weitere Planung für die gut 50 Jahre alte Halle.

Das Areal des Nordbahnhofs ist mit rund 85 Hektar eines der größten innerstädtischen Entwicklungsgebiete Wiens. Bis 2025 sollen rund 20.000 Menschen auf dieser Fläche wohnen und arbeiten.

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