Mordversuch: Prozess gegen "Weihnachtsmann" wird neu aufgerollt

Der Prozess wird wiederholt (Archivbild)
Zusammenfassung
- Prozess gegen 60-jährigen "Weihnachtsmann" in Wien wird wiederholt.
- Angeklagter bestritt Mordversuch, behauptet Notwehr bzw. Nothilfe bei Auseinandersetzung im Sigmund-Freud-Park.
- Opfer erlitt lebensgefährliche Verletzungen nach fünffachem Messerstich; neuer Schwurgerichtshof verhandelt Fall erneut.
Am Wiener Straflandesgericht wird am Dienstag ein Prozess gegen einen 60-Jährigen wiederholt, der aufgrund seines Äußeren - ein markanter weißer Bart - in der Justizanstalt Josefstadt als "Weihnachtsmann" bezeichnet wird.
Die Geschworenen verwarfen im Februar die auf versuchten Mord lautende Anklage und entschieden auf schwere Körperverletzung. Daraufhin setzten die drei Berufsrichter den Wahrspruch wegen vorgeblichen Irrtums der Geschworenen aus.
Jetzt muss der Prozess mit einem neu zusammengesetzten Schwurgerichtshof verhandelt werden. Der Angeklagte hatte den ihm von der Staatsanwaltschaft unterstellten Mordversuch vor der Votivkirche stets bestritten.
Er räumte zwar ein, am 29. Juli 2024 im Zug einer tätlichen Auseinandersetzung im Sigmund-Freud-Park in Wien-Alsergrund auf einen 55-Jährigen eingestochen zu haben. Er behauptete jedoch Notwehr bzw. Nothilfe.
Er habe den Kontrahenten, der zunächst einen Freund beschimpft und beleidigt und sich dann mit ihm geschlagen hätte, mehrfach zu Boden gebracht.
Der 55-Jährige sei jedoch immer wieder aufgesprungen und stetig aggressiver geworden. Daraufhin stach er fünf Mal zu. Der Mann wurde lebensgefährlich verletzt.
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