Mord-Ermittlungen in Klinik Favoriten: Zweite Pflegerin auch verdächtigt
Bei den Ermittlungen rund um eine ehemalige Pflegerin wegen Mordes, die früher in der Klinik Favoriten tätig war, ist das Obduktionsergebnis ausschlaggebend. Das liegt allerdings noch nicht vor und wird einige Zeit in Anspruch nehmen.
Die Frau befindet sich auf freiem Fuß. Die Kollegin, die gemeinsam mit ihr im Dienstrad tätig war, wird als Verdächtige geführt, nicht als Beschuldigte, betonte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek am Mittwoch.
Auch die Wiener Pflege- und Patientenanwaltschaft (WPPA) hat sich mit der Causa auseinandergesetzt und geprüft, ob es bereits Meldungen über die Hauptbeschuldigte gegeben habe. Es gab aber weder Beschwerden noch Auffälligkeiten zu der Frau, sagte eine Sprecherin der APA.
Unregelmäßigkeiten bei Schichtwechsel aufgefallen
Nachdem eine Patientin Mitte September verstorben war, wurden von den Pflegekräften, die am darauf folgenden Tag von der Beschuldigten und einer zweiten Mitarbeiterin unmittelbar die Schicht übernommen hatten, Unregelmäßigkeiten in der Pflegedokumentation festgestellt.
Der Patientin wurde über eine motorisierte Spritze kontinuierlich mit Benzodiazepinen und Opiaten versorgt. Sowohl der Zeitpunkt als auch die Dosis waren in einem Therapieplan festgelegt. Allerdings war nicht jeder einzelne Bolus (die Gabe von Medikamenten, Anm.) dokumentiert worden. Sie meldeten die Vorgänge der Stationsleitung, die in weiterer Folge die Pflegedirektion informierte.
Zweiter Todesfall überprüft
Mittlerweile wird ein zweiter bedenklicher Todesfall an der Klinik Favoriten geprüft. Der Mann wurde ebenfalls palliativ betreut und war Jänner 2025 verstorben. Beide Personen waren zwischen 50 und 70 und es wurden ihnen Benzodiazepine und Opiate verabreicht.
Kommentare