Mord an 72-Jähriger: Psychiater zum Gutachter bestellt

Schnee fällt vor einem Wohnhaus in der Nacht.
Ein Sachverständiger soll die Zurechnungsfähigkeit des 19-jährigen Tatverdächtigen klären.

In der Nacht vom 15. Jänner ereigneten sich in Wien-Favoriten innerhalb weniger Stunden zwei Bluttaten mit vier Toten. Unter anderem wurde eine 72-jährige Frau in ihrer Wohnung in der Davidgasse ermordet aufgefunden. Wie sich herausstellte, wurde sie erschlagen und mit einem Messer attackiert.

Mutmaßlicher Täter in U-Haft

Zwei Tage nach dem gewaltsamen Mord wurde der mutmaßliche Täter gefasst: Ein 19-jähriger Mann. Auslöser für die Tat soll ein Streit zwischen der Pensionistin und dem jungen Mann gewesen sein, der im Stiegenhaus geraucht hatte. Der Lehrling ist nun in U-Haft und zeigte sich geständig.

Psychiatrisches Gutachten

Eine Tür ist mit einem Siegel der Landespolizeidirektion Wien versehen.
ABD0008_20160116 - WIEN - ÖSTERREICH: Eine 72 Jahre alte Frau wurde am späten Freitagabend, 15. Jänner 2016 tot in ihrer Wohnung in einem Gemeindebau in Wien Favoriten entdeckt. Aufgrund der Auffindungsumstände ging die Polizei von Mordverdacht aus. Im Bild: Die versiegelte Eingangstüre der Wohnung in der die Tat geschah, augenommen am Samstag, 16. Jänner 2016. - FOTO: APA/HERBERT P. OCZERET
Nun wurde von der Justiz ein psychiatrischer Sachverständiger zum Gutachter bestellt. Er soll klären, ob der junge Mann zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig war und ob bzw. welche Gefahr von ihm ausgeht.

Tat rational nicht erklärbar

Drei Personen tragen eine große, graue Kiste in einen Lieferwagen.
ABD0003_20160116 - WIEN - ÖSTERREICH: Eine 72 Jahre alte Frau wurde am späten Freitagabend, 15. Jänner 2016 tot in ihrer Wohnung in einem Gemeindebau in Wien Favoriten entdeckt. Aufgrund der Auffindungsumstände ging die Polizei von Mordverdacht aus. Im Bild: Der Abtransport des Leichnams, augenommen am Samstag, 16. Jänner 2016. - FOTO: APA/HERBERT P. OCZERET
In der Vergangenheit war der Lehrling nicht psychisch auffällig. Allerdings gibt es in dem Mordfall Umstände, die nicht unbedingt rational erklärbar sind. So soll der Lehrling Schuhe der 72-Jährigen in den Eiskasten gegeben haben. Außerdem soll er in seiner Einvernahme behauptet haben, er habe die Frau für einen „Dämonen“ gehalten und sei „von Teufelchen“ umgeben gewesen.

"Rauchpausen eingelegt"

Ein Treppenhaus mit einer weißen Sicherheitstür und Wohnungsnummern an der Wand.
ABD0007_20160116 - WIEN - ÖSTERREICH: Eine 72 Jahre alte Frau wurde am späten Freitagabend, 15. Jänner 2016 tot in ihrer Wohnung in einem Gemeindebau in Wien Favoriten entdeckt. Aufgrund der Auffindungsumstände ging die Polizei von Mordverdacht aus. Im Bild: Die versiegelte Eingangstüre der Wohnung in der die Tat geschah, augenommen am Samstag, 16. Jänner 2016. - FOTO: APA/HERBERT P. OCZERET
Während der Bluttat, die sich über eine Stunde lang hingezogen haben soll, legte der 19-Jährige laut eigener Aussage mehrere "Rauchpausen" ein. Nachdem das Telefon der Pensionistin mehrmals geläutet hatte, soll der mutmaßliche Täter das Telefon ins Waschbecken geworfen haben.

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