Lange Menschenkette bei Iran-Protest in Wien

Lange Menschenkette bei Iran-Protest in Wien
Von Neuseeland bis in die USA gingen am Samstag Menschen für die Freiheit der Iraner auf die Straße. So auch in Wien.

Die Menschen rufen "Weg, weg, weg, die Mullahs müssen weg!" und "Freiheit, Freiheit, Freiheit!". Am Samstag haben sich Tausende in der Wiener Innenstadt versammelt, um für die Freiheit der Iranerinnen und Iraner zu demonstrieren. Sie bildeten vom Schwarzenbergplatz bis zur iranischen Botschaft im 3. Bezirk eine Menschenkette.

Lange Menschenkette bei Iran-Protest in Wien

Die weltweite Aktion wurde von Hamed Esmailion organisiert, iranisch-stämmiger Zahnarzt in Kanada, dessen Frau und Tochter 2020 ums Leben kamen. Sie wurden bei einem Abschuss eines Flugzeugs nach Kanada durch die iranischen Revolutionsgarden getötet.

Nach seinem Aufruf versammelten sich am Samstag in aller Welt Menschen, um ihre Solidarität mit den Menschen im Iran zu zeigen, die um ihre Freiheit kämpfen. Während die Propaganda des Mullah-Regimes ständig betont, dass die Aufstände so gut wie vorbei sind und sie brutal und blutig niederschlägt, zeigen täglich neu hochgeladene Videos, wie immer mehr Menschen für den Sturz des Regimes auf die Straßen gehen.

In ihren Postings betonen die Menschen wie wichtig es ihnen ist, dass die Welt mitbekommt, was im Iran passiert. Für Exil-Iraner sind Demos, Menschenketten und öffentliche Aktionen daher wichtige Zeichen, um den Menschen vor Ort  zu zeigen, dass sie nicht vergessen werden. 

Krankenhaus beschossen

Am Samstag haben iranische Sicherheitskräfte im Einsatz gegen die anhaltenden Anti-Regierungsdemonstrationen laut Aktivisten ein Spital und ein Studentenwohnheim beschossen. Die Einsatzkräfte hätten in der Nacht auf Samstag in der kurdischen Stadt Sanandaj gegen dutzende Demonstranten "das Feuer eröffnet", erklärte die Menschenrechtsgruppe Hengaw im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Revolutionsgarden verlangten unterdessen ein Ende der Proteste.

Der Iran wird seit Wochen von Protesten erschüttert, die durch den Tod von Mahsa Amini in Polizeigewahrsam ausgelöst wurden. Die 22-Jährige war von Sittenwächtern festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch falsch getragen haben soll. Bei Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten sind nach Angaben von Menschenrechtsgruppen landesweit mindestens 250 Menschen ums Leben gekommen. Tausende wurden den Angaben zufolge festgenommen.

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