Landstraßer Hauptstraße in Wien wird teilweise zur Begegnungszone

Auf der Landstraßer Hauptstraße sollen zwei Begegnungszonen entstehen: eine davon auf der Höhe des Rochusmarkts
Die Einkaufsstraße soll ab 2026 schrittweise umgestaltet werden. Der äußere Teil erhält einen Radweg, der Innere zwei Bewegungszonen.

Alles auf einmal – normalerweise lautet so das Motto der Stadt, wenn es darum geht, Straßenzüge umzubauen. Nur einmal alles aufreißen und sanieren. Danach ist für zehn Jahre Schluss, das hat Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) oft genug betont. Immer klappt das aber nicht: Die Landstraßer Hauptstraße muss nun stufenweise saniert werden. Zu kompliziert sei die Angelegenheit.

Mittlerweile aber steht zumindest der grobe Plan. Verkehrsberuhigung, sichere Radverbindungen, Begrünung und Abkühlung seien auf der Wunschliste der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der Kaufleute ganz oben gestanden, sagt Erich Hohenberger, Bezirksvorsteher des dritten Bezirks (SPÖ).

In ein Verkehrskonzept gegossen sieht das so aus: Zwischen Juchgasse und Schlachthausgasse – dem ersten Abschnitt, der umgebaut werden soll – werden in beiden Fahrtrichtungen baulich getrennte, zwei Meter breite Ein-Richtungs-Radwege entstehen. Zusätzlich sollen in diesem Bereich die Kreuzungspunkte und die Sichtbeziehungen verbessert sowie 33 neue Bäume gepflanzt werden.

Buslinie 74A bleibt

Gerechnet wird hier mit einem Baubeginn Ende 2026. Erst danach soll es mit dem zweiten Abschnitt weitergehen: zwei Begegnungszonen sollen entstehen. Heißt: Alle Verkehrsteilnehmer teilen sich den Straßenraum.

Beim äußeren Teil der Landstraßer Hauptstraße wird es pro Fahrtrichtung einen Ein-Richtungs-Radweg geben

Beim äußeren Teil der Landstraßer Hauptstraße wird es pro Fahrtrichtung einen Ein-Richtungs-Radweg geben

Die erste Begegnungszone ist für den Bereich zwischen Barichgasse und Juchgasse angedacht, die Zweite zwischen Weyrgassse und Erdbergstraße. Letztere befindet sich auf Höhe des Rochusmarkts, einem der meistbestbesuchten Märke Wiens. Besonders dort hätten sich die Bewohnerinnen und Bewohner mehr Querungsmöglichkeiten gewünscht, sagt Hohenberger.

Pkw-Verkehr weiter möglich

Die Durchfahrt mit dem Auto wird aber weiter möglich sein, auch die Buslinie 74A bleibt bestehen. Der Pkw-Verkehr sei unter anderem auch für die Kaufleute wichtig, um Ladetätigkeiten zu ermöglichen und damit zu sichern, dass die Landstraßer Hauptstraße eine „lebendige Einkaufsstraße“ bleibt, sagt Hohenberger.

Die künftige Landstraßer Hauptstraße von oben

Die künftige Landstraßer Hauptstraße von oben

Das Tempolimit in den Begegnungszonen wird aber auf 20 km/h beschränkt – für alle Verkehrsteilnehmer. Das sowie die Entfernung der Bushaltebuchten soll zu einer Verkehrsreduktion führen, da Autolenker die Busse dann nicht mehr überholen können.

Mit dem Ende der Bauarbeiten bei den zwei Begegnungszonen wird im Laufe des Jahres 2028 gerechnet. Danach werde man die gesetzten Verkehrsmaßnahmen evaluieren, und gegebenenfalls einen Lückenschluss planen. Denn, für zwei weitere Abschnitte – zwischen Barichgasse und Rochusgasse sowie zwischen Weyrgasse und Wien Mitte – gibt es noch keine Pläne. „Wir gehen davon aus, dass die gesetzten Verkehrsmaßnahmen hier noch einiges verändern“, sagt Ulli Sima. Danach sehe man weiter.

Info-Veranstaltung

Zu den Projektosten (sie liegen wohl im zweistelligen Millionenbereich) sowie der Anzahl der Parkplätze, die wegfallen werden, gebe es noch keine genauen Zahlen.

Weitere Informationen zu den Plänen erhalten Interessierte im Zuge einer Ausstellung am 11. und 12. März zwischen 17 und 19.30 Uhr im Festsaal in der Bezirksvorstehung (3., Karl-Borromäus-Platz 3).

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