Man kann gar nicht genug Angst vor Kohlenmonoxid haben

Symbolbild
Vor genau einer Woche habe ich an dieser Stelle (in der Zeitung) einige Zeilen über mein Innenleben verfasst. Ich hatte ein mobiles Klimagerät mit Schlauch gegen die Hitze gekauft und haderte mit den Folgen dieser Entscheidung. Das Gerät erzeugt nämlich einen Unterdruck, der bei Verwendung einer Gastherme mitunter tödlich enden kann.
Im Text veräppelte ich mich und meine zwanghaften Gedanken, ich übertrieb vielleicht sogar. Das fand Anklang. Mich erreichten einige Zuschriften von Menschen, denen es genauso ging wie mir. Ich hatte mir die Angst also von der Seele geschrieben und war bereit, dem Gerät (unter Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen) noch eine Chance zu geben.
Zu früh gefreut
So weit, so gut … bis ich am selben Tag noch einen Anruf eines Vertreters der Berufsfeuerwehr erhielt. Dieser hatte meine Kolumne gelesen und erklärte mir, dass ich in meinem zugespitzt formulierten Text gar nicht falsch lag, sondern die Gefahr in Wirklichkeit noch viel größer (!) ist. Es würde mich nämlich im Eintreten eines Ernstfalles selbst der Kohlenmonoxidmelder nicht retten können.
Ich erfuhr vom "thermischen Stoppel" und, dass die in Wien verbauten Geräte bei Hitze sowieso schon an ihre Grenzen kommen. Mir graute: Und dann noch mit einer vermeintlichen Todesmaschine nachhelfen? Ich hatte scheinbar nicht genug Angst gehabt … Das ließ ich nicht auf mir sitzen und verbreitete meine Schauergeschichten sofort in der Redaktion. Ich wollte alle das Fürchten lehren. Nun lebt auch in ihren Köpfen das Gasgebrechen.
Aber wie geht es jetzt eigentlich weiter? Ganz einfach: Die Hoffnung stirbt manchmal dann doch. Meine Liaison mit dem Schlauch ist offiziell beendet. Adieu, kühler Zug! Das Gerät wird verkauft – natürlich nur an Personen, die in einer Wohnung ohne Gaskombitherme wohnen. Ich gedenke das gewissenhaft zu kontrollieren. Und ich verbringe einfach noch mehr Zeit im klimatisierten Büro – denn ich liebe es hier!
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