Klinik Ottakring: Wenn gebrochene Beine im Holzgebäude behandelt werden

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Die Klinik des 16. Bezirks bekommt eine temporäre Bleibe für die Unfallchirurgie. Nun ist der Rohbau fertiggestellt.

Zusammenfassung

  • Klinik Ottakring erhält temporäre Unfallchirurgie in einem Holzgebäude bis die neue Zentralklinik 2033 eröffnet wird.
  • Der Holzmodulbau bietet schnelle Bauzeit und beherbergt eine Ambulanz, Intensivstation sowie Bettenstation.
  • Trotz Sparmaßnahmen investiert die Stadt Wien 57 Mio. Euro zur Erneuerung der Infrastruktur des Akutspitals.

Von Maximilian Gruber

Betritt man das Gebäude, umfängt einen sofort der Holzgeruch der Wände. Vor dem Fenster sieht man viel grüne Natur in der hügeligen Landschaft. Was wie der Blick aus einer idyllischen Urlaubshütte klingt, ist jedoch jener aus der zukünftigen Unfallchirurgie der Klinik Ottakring. Hier sollen bald gebrochene Beine und andere Unfälle behandelt werden.

„Wir definieren Holzhäuser neu“, scherzte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), als der Rohbau des Holzgebäudes am Montag neun Monate nach Baustart fertiggestellt wurde. Der neue Bau für die Unfallchirurgie wird neben dem bestehenden unfallchirurgischen Pavillon errichtet und soll bereits 2026 in Betrieb gehen. Auch die Abteilung für plastische Chirurgie wird aus einem älteren Gebäude in das Holzhaus übersiedeln. Dort bleiben beide Stationen temporär, bis sie 2033 dauerhaft in die dann teils neue Zentralklinik Ottakring ziehen.

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Im Inneren des Rohbaus sieht man viel Holz - und es riecht auch danach.

Eine Übergangsbleibe

Der Hintergrund: Bis 2040 soll die Klinik Ottakring im Rahmen des größten Investitionsprogrammes in der Geschichte des Wiener Gesundheitsverbundes – dem Zusammenschluss aller städtischen Krankenhäuser und Pflegeheime – bei laufendem Betrieb neu gebaut werden. Hier soll der erste Bauabschnitt im Jahr 2032 fertig werden, 2033 können Unfallchirurgie und plastische Chirurgie dann dauerhaft übersiedeln.

Doch der Bau eines temporären Standortes für die notfallmedizinische Versorgung sei notwendig geworden, so der Wiener Gesundheitsverbund. Die Bautechnik im alten Gebäude sei in die Jahre gekommen. Dort werden nun die OP-Räume saniert. Es musste also rasch eine Übergangsbleibe her: Dafür eigne sich der Holzmodulbau, so der Gesundheitsverband, da die Module rasch aufgebaut werden können. Auf drei Stockwerken mit 3.130 Quadratmeter wird es im Gebäude zukünftig Platz für eine Ambulanz, eine Intensivstation sowie eine Bettenstation geben. Außerdem ist der Neubau in direkter Nähe zum Hubschrauberlandeplatz.

Zeiten des Sparens

Ein weiterer Grund für den Bau: Die Klinik Ottakring sei eines der größten Akutspitäler Wiens, so Hacker. Mehr als 53.000 ambulante Besuche wurden hier 2024 allein in der Unfallchirurgie gezählt. Daher wolle man in die Erneuerung der Infrastruktur investieren, um die Versorgung aufrechtzuerhalten – und tat dies, mit rund 57 Mio. Euro.

„Dass wir uns in Zeiten des Sparens befinden, ist kein Geheimnis und ist ärgerlich“, sagte der Stadtrat im neuen Rohbau. Doch angefangene Projekte wie dieses wolle man zeitlich wie geplant fertigstellen, um Wien weiter „hochqualitativ versorgen zu können“. Jedoch müsse man sich darauf einstellen, dass andere geplante Projekte teils nach hinten verschoben werden.

Im Zeichen des Sparens wurde auch erwähnt, dass der neue Holzbau nach 2033 freilich nicht abgerissen werde. Nachnutzungskonzepte seien bereits in Planung.

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