Klimaboulevard Thaliastraße: Umbau abgeschlossen

Klimaboulevard Thaliastraße
Auf 2,8 Kilometern wurden 240 Bäume gepflanzt. Nebelstelen und Sitzplätze machen die Straße in Ottakring zum erweiterten Wohnzimmer.

Es war eines der großen Umgestaltungsprojekte der vergangenen Legislaturperiode: Seit 2021 wurde ein 2,8 kilometerlanger Abschnitt der Thaliastraße in drei Etappen saniert und zum „Klimaboulevard“ umgestaltet, wie ihn die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) nennt.

Konkret wurden 240 neue Bäume gepflanzt, 2800 m2 neue Grünfläche geschaffen, 360 Sitzplätze sowie 41 Nebelstelen und sechs Wasserspiele aufgestellt. 

Klimaboulevard Thaliastraße

Bezirkschefin Stefanie Lamp, Stadträtin Ulli Sima und Thomas Keller, Leiter der Abteilung Straßenbau. 

Trotz allem ist das „Raus aus dem Asphalt“-Projekt eine Straße – und ist somit alles andere als frei von Asphalt. „Ja, ein Park ist es nicht, das ist klar“, sagt Sima. „Es ist eine Einkaufstraße und die soll es auch bleiben.“

Einkaufsstraße und verlängertes Wohnzimmer

Nebst Einkaufsstraße ist es auch als verlängertes Wohnzimmer für die Anrainerinnen und Anrainer gedacht. In der eher einkommensschwachen Gegend sollen die Menschen die Möglichkeit haben, ihren im Sommer teils überhitzten Wohnungen ohne Balkonen zu entfliehen.

Am Wochenende hätte man überall Ottakringer mit ausgebreiteten Armen gesehen, die sich in den Nebelstelen abgekühlt hätten, sagt die Stadträtin. Beim Lokalaugenschein kann das nicht bestätigt werden – aufgrund des strömenden Regens aber kein belastbarer Test. Der laufende Austausch mit Bewohnern, Nutzern und Geschäftstreibenden sei jedenfalls wichtig, sagt Ottakrings Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp (ebenfalls SPÖ). Änderungen sind durchaus möglich, so Sima.

Dadurch, dass der Gehsteig auf sechs Meter verbreitert wurde und keine sogenannten „Ohrwascheln“ auf die Straße ragen, sei nicht alles in Stein gemeißelt und man könne schnell umgestalten, etwa Sitzgruppen woanders hinstellen. Bei Autofahrern habe die Umgestaltung „eigentlich für keine Aufregung“ gesorgt, meint Sima. Und das, obwohl teilweise auch Nebenfahrbahnen geschlossen wurden. Das liege zum einen daran, dass die Einkaufsstraße viele zu Fuß benutzen, zum anderen hätten die meisten Bewohner aus finanziellen Gründen gar kein Auto.

Weitere Straßen folgen

Gekostet hat die Umgestaltung 28 Millionen Euro, wobei rund fünf Millionen Euro von der EU gefördert werden – hier liegen die endgültigen Zahlen aber noch nicht vor.

Auch in den nächsten fünf Jahren sollen Straßen umgestaltet werden, etwa die Favoritenstraße oder die Äußere Mariahilfer Straße. Man gehe bewusst in äußere Bezirke, um die Lebensqualität dort zu erhöhen, so Sima.

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