Ketchup am Fell: 19-Jähriger täuschte nach Beziehungsende Hasenmord vor

Ketchup am Fell: 19-Jähriger täuschte nach Beziehungsende Hasenmord vor
Der 19-Jährige drohte seiner Freundin das Zwergkaninchen, das er als Beweis seiner Liebe gekauft habe, umzubringen. Nun stand der Bursch vor dem Jugendgericht.

Ein 19-jähriger Wiener ist am Freitag vor dem Jugendgericht gesessen, weil er das Beziehungsende mit seiner Freundin nicht akzeptieren wollte. Er ergriff eine ungewöhnliche Maßnahme und täuschte in einem Video die Tötung des gemeinsamen Zwergkaninchens vor, sollte die Schülerin nicht zu ihm zurückkehren. Der Prozess endete mit einer Diversion.

Mit Ketchup am Fell und einem Messer am Hals des Tieres bekräftigte der 19-Jährige in dem Video, dass er das Kaninchen, das er einst als "Beweis für meine Liebe" gekauft habe, umbringen werde. Im Strafantrag war auch die Rede davon, dass der Hase mit dem Messer verletzt wurde, was dem Jugendlichen eine Anklage nicht nur wegen gefährlicher Drohung, sondern auch wegen Tierquälerei einbrachte. Der Bursche beteuerte, das Video sei Fake gewesen. "Mag sein, aber schön ist es trotzdem nicht", sagte Richter Andreas Hautz.

Bursche drohte das Haus anzuzünden

Im Oktober 2023 hatten sich der 19-Jährige und die Schülerin kennengelernt. Die Beziehung bekam bald Risse, nachdem das Mädchen "viel feiern gegangen" sei. "Das hat mir nicht gefallen, weil sie da von anderen Männern begrapscht worden ist", sagte der 19-Jährige. Als er dann auch erfahren habe, dass die Schülerin fremdgegangen sei, sei es zum Bruch der Beziehung gekommen. Neben dem Hasen-Video soll der Bursche auch gedroht haben, ihr Haus anzuzünden und ihr Leben zu zerstören.

In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133.

Der 19-Jährige wurde angezeigt und mit einem Betretungs- und Annäherungsverbot bedacht. Als dieses ausgelaufen war, hat sich das Paar wieder angenähert, wie der 19-Jährige nun dem Richter versicherte. "Sind Sie ein Paar", fragte Hautz. "Ja", sagte der Beschuldigte. Dennoch wollte die Schülerin nur in Abwesenheit des Burschen aussagen. Auf die Frage nach dem Beziehungsstand meinte sie allerdings: "Es ist kompliziert."

Therapie bei Männerberatung

Letztendlich erfolgte die Diversion wegen schwerer Nötigung und gefährlicher Drohung. Der 19-Jährige erhält Bewährungshilfe und muss eine Therapie bei der Männerberatung machen.

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