Nach der Gemeinderatswahl, die die Grünen zugleich gewonnen (man erzielte das beste Ergebnis der Geschichte) und verloren (man flog aus der Koalition) haben, wollte die neue Doppelspitze „durchlüften“. Judith Pühringer und Peter Kraus gingen ambitioniert ans Werk. Vorgängerin Birgit Hebein hatte sich nicht nur mit der SPÖ (die sie zur Strafe aus der Stadtregierung kickte) überworfen, sondern intern ein Klima des Misstrauens und der Unzufriedenheit hinterlassen.
Ganz friktionsfrei läuft das Durchlüften nicht. Ende 2022 brachen in so manch grüner Bezirksgruppe die Fronten auf, Rücktritte und Parteiausschlüsse inklusive. Auf Stadt-Ebene tut man sich bis heute mit der Oppositionsrolle schwer. Das liegt nicht zuletzt daran, dass man uneins ist, ob man die SPÖ lieber attackieren oder sich in die Koalition zurückkuscheln will.
Fundierte Arbeit
Fundierte Arbeit leistete das grüne Team in der U-Kommission zur Wien Energie. Um in der breiten Öffentlichkeit zu punkten, ist das Thema aber zu komplex.
So kommt es, dass die stärkste grüne Oppositionspolitikerin in Wien im Hauptjob eigentlich Verkehrsministerin ist. Leonore Gewessler führt einen Kleinkrieg mit Verkehrsstadträtin Ulli Sima und blockiert rote Projekte – von der autofreien City bis zu Lobautunnel und Stadtstraße.
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