Großdemonstration der Wiener Taxis gegen Konkurrenz durch Uber & Bolt
Taxi-Demo für heute erwartet.
Heute ziehen zahlreiche Wiener Taxi-Unternehmen mit einem großen Konvoi auf die Straße — sie protestieren gegen den zunehmenden Konkurrenzdruck durch Plattformanbieter wie Uber und Bolt. Wie orf.at berichtet werden über 1.000 Teilnehmende erwartet, mehrere Straßen könnten dadurch vorübergehend blockiert sein.
Warum sie demonstrieren
Taxi-Fahrende in Wien kritisieren, dass digitale Vermittlungsdienste das bestehende Tarif- und Regulierungssystem umgehen. Laut einem offenen Brief eines Taxlers bieten diese Plattformen Fahrten bis zu 20 Prozent unter dem offiziell erlaubten Tarif an — was insbesondere kleine, traditionelle Taxi-Betriebe massiv benachteilige. Die Branche sieht sich dadurch in einem existenzbedrohenden Wettbewerb — verstärkt durch Rahmenbedingungen, die ihrer Ansicht nach Dumping begünstigen.
Die Forderungen der Taxi-Fahrer
Die Demonstrierenden verlangen:
- Einen verbindlichen Wiener Taxitarif für alle Fahrten, um faire Wettbewerbsbedingungen zu garantieren.
- Klare Preis- und Streckenvorgaben, die bereits vor Fahrtbeginn ersichtlich sein müssen — und im Falle von Verstößen härtere Sanktionen für Plattformanbieter.
- Einen Gebietsschutz für Wien, strengere Kontrollen gegen Schwarzfahrer und Plattformdienst-Missbrauch, sowie konsequente Ahndung bei Verstößen — bis hin zum Entzug der Gewerbeberechtigung.
- Angemessene Lizenzvergabe (Konzessionsmanagement), das die Anzahl der Konzessionen auf das tatsächliche Tarifgebiet abstimmt, sowie faire, transparente Ausbildungs- und Prüfverfahren ohne Interessenskonflikte.
So verläuft die Demonstration
Der Protest startet um 12:00 Uhr mit Versammlung am Parkplatz Arbeiterstrandbadstraße / Donauturmstraße in Floridsdorf. Ab 13:00 Uhr setzt sich der Konvoi langsam in Bewegung — über Wagramer Straße und Reichsbrücke bis zum Ring. Eine Abschlusskundgebung ist zwischen 14:30 und 16:30 Uhr am Heldenplatz geplant. Hupen, Lautsprecher und Musik sind ausdrücklich erlaubt. Die Organisierenden betonen, der Konvoi solle möglichst geschlossen fahren und — außer bei Einsatzfahrzeugen — bei Ampeln nicht immer automatisch stoppen.
Die Polizei erwartet punktuelle Verkehrsbehinderungen. Zwar rechnet die Stadt mit keinen gravierenden Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr der Wiener Linien — dennoch könnten sich Bus- und Straßenbahnfahrten verzögern. Reisende werden dazu aufgerufen, Informationen via Anzeigen, Durchsagen oder über WienMobil aufmerksam zu verfolgen.
Ein weiterer Protest wird für den 9. Dezember angekündigt.
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