Ausstellung zum Kunstprojekt "Griefyards": Wie Trauer aussehen kann
 
            
            "Liebe Leni, vor wenigen Tagen haben wir zum vierten Mal ohne dich deinen Geburtstag gefeiert", steht in feinster Handschrift auf einem Stück Papier. Es sind Worte wie diese, die gewiss nicht leicht von der Feder - und noch weniger über die Zunge - gehen. Und doch sind sie so wichtig, denn Trauer gehört zum Leben.
Aus diesem Grund wurde das Kunstprojekt "Griefyards" ins Leben gerufen. Dabei werden Menschen dazu eingeladen, Briefe an ihre verstorbenen Wegbegleiterinnen und -begleiter zu verfassen.
Ausstellung bis 2. November
Bis zum 30. Oktober konnten diese symbolisch in Briefkästen, die in der Stadt verteilt sind, eingeworfen werden. Bis zum 2. November können zehn Briefe in neuer Form im Atelier Antonieta (Friesgasse 11, 1150 Wien) begutachtet werden: Die entstandenen Briefe wurden nämlich in Kunstwerke umgewandelt.
Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, Trauer sichtbar zu machen, erklärt die Initiatorin Celine Vanhoutte im Gespräch mit KURIER. "Es geht dabei um Verbindung, Trauer, aber auch Liebe", sagt sie. Man möchte den komplexen Emotionen Raum geben und Austausch ermöglichen.
- Antonio Labuhar,
- Antonella Quacchia
- Birgit Kiennast
- Johanna Blaha
- Maria-Antonieta Guillaumet
- Blooming in May
- Milla O. Foragassi,
- Peter Schönhardt
- Rosalie Goess-Enzenberg
- Stefanie De Vos
Mehr zum Projekt finden Sie hier.
Und das ist weiter auch schriftlich möglich, zumindest digital: "Diese Mailbox haben wir weiter offen bis zum Projekt im nächsten Jahr", verrät Vanhoutte. Täglich würden weitere Briefe sowohl in physischer Form als auch online eintreffen. "Dass so viele Rückmeldungen kamen, hat uns sehr gefreut. Es ist überwältigend und schön", sagt sie.
Große Nachfrage
Erfreuen würde sie auch das Interesse aus anderen Bundesländern und dem Ausland: "Wir haben Anfragen bekommen, ob wir das Projekt nächstes Jahr ausweiten können."
Abgesehen von der persönlichen Trauerbewältigung gibt es einen weiteren Punkt, der den Initiatorinnen Celine Vanhoutte und Rosa Braber am Herzen liegt: Ein Teil des Erlöses wird an "Rainbows Österreich" gespendet. Dort werden Kinder begleitet, die einen Elternteil verloren haben oder durch Trennung Trauer erfahren.
Weitere Optionen für das Kunstprojekt im nächsten Jahr, wie beispielsweise eine Vernetzung der Künstlerinnen und Künstler mit Kindern vno "Rainbows Österreich" werden aktuell ausgetüfftelt.
Wer das Projekt unterstützen möchte, kann das bis Freitag, den 7. November tun: So lange läuft das Crowdfunding zum Projekt noch.
 
            
            
             
            
            
             
            
            
             
            
            
            
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