Vergewaltigung in Container: Zwei mögliche Opfer mehr

Die Polizei ging nach einer Vergewaltigung in einem Baucontainer in Floridsdorf am 4. September davon aus, dass es noch weitere Opfer geben dürfte.
Nachbarn und Passanten sollen demnach den verdächtigen Taxifahrer immer wieder bei dem Container gesehen haben. Am Mittwoch rief die Polizei mögliche weitere Opfer dazu auf, sich zu melden. Daraufhin gingen insgesamt drei Meldungen ein. Unter den drei Meldungen sind zwei Frauen, die vermutlich auch Opfer geworden sind, berichtet der ORF Wien.
Ein dritter Hinweis muss laut Wiener Polizei erst noch geprüft werden. Ob es sich ebenfalls um ein mögliches Opfer oder um einen Augenzeugen handelt, steht derzeit nicht fest.
Taxifahrer legte Umweg ein
Die Vergewaltigung geschah laut Angaben der 28-Jährigen, die den Fall ins Rollen brachte, am 4. September. Der 53-jährige Taxilenker soll die junge Frau gegen 5 Uhr früh vor einem Lokal an der Rechten Wienzeile angesprochen haben. Sie wollte nach Hause fahren. „Auf dem Weg dorthin sagte er ihr, dass er noch etwas bei sich daheim vergessen habe und sie kurz einen Umweg einlegen müssten“, berichtete Polizeisprecher Philipp Haßlinger der APA.

In dem Container könnten noch weitere Übergriffe stattgefunden haben.
Sie sind dann noch zu einer Tankstelle gefahren. Dort dürfte der Verdächtige etwas zu trinken gekauft haben, wie aus den bisherigen Ermittlungen des Landeskriminalamts hervorgeht. „Sie sind dann weiter nach Floridsdorf gefahren.“
Erinnerungslücken
Im Bereich der Hofherr-Schrantz-Gasse betraten die beiden schließlich eine Baustelle und stiegen über eine Leiter in einen Container. Dort soll der 53-Jährige ihr Kokain und ein Getränk gegeben haben. „Ab diesem Zeitpunkt hat die Frau keine Erinnerungen mehr“, sagte Haßlinger. Frau nach mutmaßlicher Tat heimgebracht Die Ermittler gehen davon aus, dass sich der 53-Jährige in diesem Zeitraum an ihr vergangen haben soll. „Danach brachte er die Frau heim“, so Haßlinger.
Als das mutmaßliche Opfer am nächsten Tag Verdacht schöpfte, ging sie zur Polizei und erstattete Anzeige. Gegenüber der Polizei gab der Ägypter an, dass „alles freiwillig und einvernehmlich war“, wie Haßlinger schilderte. Dem gegenüber stehen die bisherigen Ermittlungsergebnisse.
Gegen den Mann wird nun wegen des Verdachts der Vergewaltigung sowie des Missbrauchs einer wehrlosen Person ermittelt. Er wurde auf freiem Fuß angezeigt. Auch haben Nachbarn laut Polizei auffällige Beobachtungen gemacht. Sie gaben an, einen Taxilenker immer wieder mit Frauen im Bereich des Containers gesehen zu haben. Die Kriminalisten halten es darum für möglich, dass es dort zu weiteren Delikten gekommen sein könnte. Laut der Polizei handelt es sich bei dem Taxi um einen weißen Pkw der Marke Toyota.
Polizei bittet um Mithilfe
Die Kriminalisten veröffentlichten am Mittwoch Bilder des Tatorts. Weitere Opfer oder Zeugen werden gebeten, sich zu melden. Sachdienliche Hinweise werden (auch anonym) beim Landeskriminalamt Wien unter 01-31310-33800 oder in jeder Polizeidienststelle entgegengenommen.
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; Gewaltschutzzentrum Wien: https://www.gewaltschutzzentrum.at/wien/ und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133.